Zum Studentenkonzert am vergangenen Donnerstag waren die Junge Deutsche Philharmonie und Klarinettist (Komponist, Dirigent) Jörg Widmann in Bamberg zu Gast.
Die Junge Deutsche Philharmonie ist ein Orchester, in dem sich die besten Musikstudierenden deutschsprachiger Hochschulen zusammenfinden. Mehrmals jährlich treffen sich die Musiker zu intensiven Probephasen, die von anschließenden internationalen Konzerttourneen gekrönt werden. Da der langjährige Chefdirigent der Bamberger Symphoniker Jonathan Nott seit 2014 als erster Dirigent und künstlerischer Berater der Jungen Deutschen Philharmonie engagiert ist, verbindet die beiden Orchester eine enge Kooperation. So findet eine der Probephasen der Jungen Deutschen Philharmonie in Bamberg statt. Das Studentenkonzert am Donnerstag war für das junge Orchester gleichzeitig Auftakt der Frühjahrstournee 2016.
Durch den Abend führte Malte Arkona. Der Moderator, der manchen vielleicht aus dem Tigerentenclub von ARD/KiKA bekannt ist, ist selbst zweifacher Preisträger des ECHO Klassik und war durch vorige Moderationen von Konzerten und anderen Klassik-Events bestens auf den Abend eingestellt. Er konnte den Musikern sowie Solist und Dirigent Jörg Widmann unterhaltsame Details über ihre Musikerlaufbahnen, Inspirationsquellen und die Zusammenarbeit im Orchester entlocken und bereicherte den Abend durch seine ungezwungene Art.
Wie das Publikum erfuhr, hat Dirigent Jörg Widmann das Konzertprogramm so zusammengestellt, dass sich die einzelnen Stücke gegenseitig bereichern und so eine einmalige Wirkung entfalten. Jörg Widmann selbst war während des Konzerts gleich in dreifacher Funktion tätig: als Klarinettensolist und Dirigent des ersten Konzertteils, dem Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622 von Mozart, als Komponist und Dirigent der zwei darauffolgenden Stücke Armonica für Orchester und Dubairische Tänze für Ensemble und zuletzt als Dirigent der Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische“ von Mendelssohn Bartholdy.
Es war ein äußerst abwechslungsreiches Programm auf höchstem Niveau. Zu Beginn das melodiöse Klarinettenkonzert, während dessen Widmann sein ganzes Können an der Klarinette zeigte. Anschließend die Armonica, ein sirrendes Klangbild, zu dem Christa Schönfeldinger an der Glasharmonika beitrug. Nach einer Pause dann die Dubairischen Tänze, die den ganzen Einsatz der Ensemblemitglieder forderten. Widmann hatte dafür als Komponist traditionell bayerische Elemente aus Märschen und Landlern neu und sperrig interpretiert und auch von disharmonisch klingenden Akkorden und Wannen mit Wasser als Instrumente Gebrauch gemacht. Zuletzt rundete die „Schottische“ Symphonie von Mendelssohn Bartholdy den Konzertabend wieder harmonischer ab.
Standing Ovations für die Junge Deutsche Philharmonie
Die gelösten Musiker fielen sich in die Arme, der Tourneeauftakt ist bravourös geglückt und die Bamberger konnten sich über eines der spannendsten Studentenkonzerte der letzten Jahre freuen.