Fehlt dir auch oft die Motivation, ohne verpflichtende Präsenzveranstaltungen das Bett zu verlassen? Stehst du an manchen Tagen vor einem Berg an Aufgaben und weißt gar nicht, wo du anfangen sollst? Oder sitzt du manchmal stundenlang zuhause am Schreibtisch, ohne wirklich weiter zu kommen?
In mindestens einer dieser Situationen befand sich wohl jede*r Student*in schonmal. Aber keine Sorge: in diesem Artikel stellen wir dir einige Tipps und Tricks vor, mit denen dir das Selbststudium ganz leicht von der Hand gehen wird.
Zeitmanagement: Strukturiere deinen Tag
Besonders in Zeiten von Corona und Home-Office ist es wichtig, seinen Tag im Voraus zu strukturieren. Wann stehe ich auf? Wann habe ich Vorlesungen oder Seminare? Wann mache ich Pausen? Wann ist Feierabend? Durch einen Tagesplan kannst du auch im Voraus festlegen, welche Ziele du erreichen möchtest. So vermeidest du Frustration und behältst den Überblick über deine tägliche To-Do-List. Nimm dir außerdem zu Beginn der Woche kurz Zeit, um alle Aufgaben aufzuschreiben, die du in dieser Woche erledigen musst und wie viel Zeit diese in etwa beanspruchen werden. Dadurch hast du schon eine Liste von Aufgaben, die du nur noch in deine Tagespläne einfügen musst.
Vor allem die Bearbeitung von Veranstaltungen, die nicht zeitlich gebunden sind (also keine „Anwesenheit“ in Form einer Videokonferenz erfordern) wird gerne auf später verschoben. Es ist daher sinnvoll, sich einen festen Stundenplan aufzustellen, der auch diese Veranstaltungen beinhaltet. Auch für die Vor- und Nachbereitung sollten feste Zeitfenster eingeplant werden.
Darüber hinaus ist eine morgendliche Routine empfehlenswert. Diese kann den Einstieg in den Tag erleichtern. Beispielsweise machst du dir zuallererst eine Tasse Kaffee oder Tee und beginnst dann mit dem Checken deiner Emails. Danach kommen anderen kleine Aufgaben, die täglich erledigt werden müssen, und im Anschluss beginnst du mit den großen Arbeitseinheiten. Durch diese Routine kannst du es langsam angehen lassen, aber auch gleich von Anfang an produktiv sein, was dir ein gutes Gefühl gibt und dich in einen ebenso produktiven Tag starten lässt.
Motivation: Schritt für Schritt zum Ziel
Wie oben schon erwähnt ist es wichtig, sich Ziele zu setzen, um Frustration und Stress vorzubeugen. Hierbei solltest du unbedingt darauf achten, dass deine selbstgesetzten Ziele realistisch und konkret formuliert sind, sonst kann der gewünschte Effekt ganz schnell ins Gegenteil umschlagen. Du kannst dir zum Beispiel ein etwas größeres Wochenziel setzen und dieses dann in kleinere Tagesziele unterteilen. So kommst du Schritt für Schritt ans Ziel und hältst deine Motivation aufrecht.
Es ist außerdem sehr motivierend, zu sehen, was man an einem Tag alles geschafft hat. Dabei hilft es, die erledigten Aufgaben bewusst im Plan abzustreichen oder ein „Erfolgstagebuch“ zu führen, in dem die erreichten Ziele am Ende jedes Tages eingetragen werden. Auch die Aussicht auf eine Belohnung trägt dazu bei, besonders bei größeren Aufgaben am Ball zu bleiben. Wie wäre es nach getaner Arbeit zum Beispiel mit einer Folge deiner Lieblingsserie oder einem Eis?
Der geeignete Arbeitsplatz
Ein guter Arbeitsplatz ist die Voraussetzung für gute Arbeitsleistungen. Doch was macht einen guten Arbeitsplatz eigentlich aus?
Wichtig ist, etwaige Ablenkungen so gering wie möglich zu halten. Dafür sollte sich dein Arbeitsplatz idealerweise an einem ruhigen Ort befinden, an dem sich keine anderen Personen aufhalten (der Küchentisch ist zum Beispiel eher ungeeignet). Solltest du mit anderen Personen zusammenwohnen, kann es sinnvoll sein, diesen Bescheid zu geben, dass du während deiner „Arbeitszeit“ nicht gestört werden möchtest. Außerdem sollten sich auf dem Tisch nur Gegenstände befinden, die du wirklich zum Arbeiten brauchst. Darüber hinaus spielt Ordnung am Arbeitsplatz eine große Rolle, denn was bringt der größte Schreibtisch und der beste Zeitplan, wenn man die Aufzeichnungen der letzten Vorlesung erst einmal eine halbe Stunde suchen muss? Es hilft also, nach jeder erledigten Aufgabe noch fünf Minuten in Aufräumen zu investieren.
Das Handy wird am besten außer Sichtweite gelegt, und am Laptop oder PC sind nur die Tabs und Programme geöffnet, die zum Erledigen der Aufgaben nötig sind.
Natürlich sollten auch die äußeren Rahmenbedingungen stimmen. Achte darauf, dass es genügend Licht an deinem Arbeitsplatz gibt, und lüfte regelmäßig gut durch, am besten nach jeder Arbeitseinheit für mindestens fünf Minuten. Sauerstoff und Wasser halten das Gehirn auch bei längeren Arbeitsphasen fit, weswegen gilt: immer ausreichend trinken! (3 Liter am Tag sind die Norm)
Auch mal Abschalten: Pausen und Bewegung
Pausen sind beim Lernen und Arbeiten das A und O und sollten deshalb auch einen festen Platz im Tagesplan bekommen. Die kurzen Unterbrechungen zwischen den Lerneinheiten helfen dir, deine Konzentration aufrechtzuerhalten. Verbringe deine Pausen möglichst nicht am Arbeitsplatz und versuche, zwischen den Arbeitseinheiten wirklich abzuschalten. Und auch bei totalen Lernblockaden kann eine Pause helfen, den schwierigen Stoff mal beiseite zu schieben und mit frischer Energie einen neuen Anlauf zu starten.
Idealerweise verbindest du deine Pausen mit Bewegung. Bei schönem Wetter ist ein Spaziergang an der frischen Luft die perfekte Möglichkeit, um den Kopf frei zu bekommen. Aber auch innerhalb der eigenen vier Wände muss die Bewegung nicht zu kurz kommen. Auf YouTube und vielen weiteren Plattformen finden sich zahlreiche kostenlose Anleitungen für kurze Workouts, die sich gut in den Lernpausen realisieren lassen.
Natürlich gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten, um in den Pausen abzuschalten. Kochen, Lesen, Telefonieren… Alles, was dir gut tut, ist erlaubt, solange es dich nicht davon abhält, danach an deinen Arbeitsplatz zurückzukommen.
Studientechniken und Lernmethoden
Es gibt unzählige erforschte Studientechniken und Lernmethoden, und jedem Studierenden liegt seine eigene logischerweise am nächsten. Welche Technik für dich am besten funktioniert, findest du durch gezieltes Ausprobieren heraus; oftmals führt auch eine kreative Mischung mehrerer Konzepte zum Ziel. Zur Anregung möchten wir dir hier drei ausgewählte Lernmethoden vorstellen, die dir dabei helfen können, im Selbststudium am Ball zu bleiben.
Pomodoro Technik
Bei dieser Methode werden vier Lerneinheiten á 25 Minuten vorgeschrieben. Vorab werden die Aufgaben schriftlich formuliert und nach Priorität sortiert. Nach jeder Lerneinheit gibt es eine kurze Pause von fünf Minuten und nach vier Lerneinheiten eine längere Unterbrechung von 15-20 Minuten. Wenn eine Aufgabe abgeschlossen ist, wird sie auf der vorher angefertigten Liste durchgestrichen, was dich durch Bestätigung motiviert, die nächste Einheit anzugehen.
Lerngruppen
Diese Methode mag alt und verbraucht klingen, doch sie hat einiges zu bieten und funktioniert dank Skype, Microsoft Teams, Zoom und Co. auch zu Zeiten von Corona. Zusammen mit Freunden die Vorlesungen noch einmal durchzugehen, hat viele Vorteile. Zum einen könnt ihr euch in der Gruppe ungeklärte Fragen oft gegenseitig beantworten. Zum anderen führt ebendieses gegenseitige Erklären und wiederholte Überdenken des Stoffs zur Festigung des Gehörten und damit zum Lernerfolg. Gegenseitige Motivation, Hilfe und Austausch sind die Grundpfeiler dieser Lernmethode.
Pareto-Prinzip
Dieses Prinzip basiert auf der Annahme, dass 20% des Aufwands 80% der Ergebnisse und umgekehrt 80% des Aufwands nur 20% der Ergebnisse produzieren. Diese Annahme kann auch beim Lernen angewandt werden: Du identifizierst zuerst, was du zu einem Thema alles lernen musst. Dann überlegst du dir, was 80% des Aufwands ausmacht und was nur 20%. Zuerst konzentrierst du dich auf die 20% Aufwand, die dir aber schon 80% des Ergebnisses bringen (das sind oftmals Grundlagen, die schnell gelernt und sehr wichtig sind). Erst danach wendest du dich den 80% des Aufwands zu (das sind häufig umfänglichere Details), um das Gelernte noch zu optimieren.
Noch Fragen?
Für unseren Artikel haben wir uns an offizielle Beiträge der Uni Bamberg, der Uni Regensburg, der Internationalen Hochschule Duales Studium und weitere Onlinequellen gehalten. Dort findest du noch mehr weiterführende Informationen zu den hier vorgestellten Tipps und Tricks, wie du dein (Selbst-)Studium zu einem Erfolg machst.
In diesem Sinne: Ran an die To-Do-List und gutes Gelingen im Studium!