Miese Geschenke - wie werdet ihr sie wieder los?

28. Dezember 2015Franziska Zahner

Ja, manchmal ist es schwer, das richtige Geschenk zu finden. Leider kann man nicht immer sicher sein, ob dem Beschenkten die (mehr oder weniger) liebevoll ausgesuchten Geschenke auch wirklich gefallen.

Wir haben mal rumgefragt und eine kleine Auswahl mieser Geschenke für euch zusammengestellt:

  • „Also, ich habe mal von meinem damaligen Freund die "Herr der Ringe"-Trilogie auf Italienisch geschenkt bekommen. Ich habe zwar Italienisch studiert, aber weder war mein Leseniveau zu dem Zeitpunkt so gut, dass ich so einen Fantasy-Epos verstanden hätte, noch mochte ich Herr der Ringe (hatte nicht mal die Filme gesehen). Daher hatte ich entsprechend wenig Lust, das zu lesen. Die Bücher stehen aber bis heute bei meinen Eltern…“ (Maria, 25)
  • „Als ich noch ein Kind war, hab ich mir dieses Spongebobbrettspiel mit DVD gewünscht, das damals so cool war. Stattdessen habe ich den ‚Medicus‘ bekommen, was ich meiner Mutter bis heute noch übel nehme. Das Buch hab ich nie wieder angeschaut.“ (Lisa, 21*)
  • „Ich habe mir vor Jahren den ‚Millenium Falcon‘ aus Star Wars von Lego zu Weihnachten gewünscht. Bekommen habe ich stattdessen Socken, einen kratzigen Wollpulli und einen Bademantel.“ (Christian, 20)
  • „Von meiner Tante hab ich Glasengel bekommen: Mundgeblasen, bunt, kitschig, furchtbar hässlich. Die wurden in irgendeine Kiste gepackt und nie wieder rausgeholt.“ (Tanja, 23)
  • „Drei Uhus – leider nicht die Tiere, sondern den Kleber. Dabei hasse ich basteln!“ (Anne, 21)
  • „Eine elektrische Zahnbürste. Es gibt bestimmt viele Menschen, die sich darüber freuen würden, aber ich fand das einfach nur schrecklich.“ (Martina, 24)
  • „Wir bekommen von Oma jedes Jahr Branntwein-Pralinen geschenkt, für meine Geschwister, Mama, Papa und mich gibt es jeweils eine Packung. Leider kann die niemand leiden, deswegen stapeln sie sich das ganze Jahr im Schrank, bis wir Platz machen müssen für eine neue Jahresration.“ (Timo, 19)

Habt ihr euch irgendwo wieder erkannt? Oder hättet ihr euch über manche dieser Geschenke sogar gefreut? So ist das ja mit Geschmäckern – sie sind verschieden. Was für den einen der reinste Horror, ist für den anderen das schönste Geschenk überhaupt.

Deswegen kann Schrottwichteln so toll sein. Da bringt jeder ein Geschenk mit, das er persönlich für schrecklich hält. Mit etwas Glück kommt es aber an einen neuen Besitzer, der sich nichts Herrlicheres vorstellen könnte!

Falls es mit dem Schrottwichteln leider doch nicht klappt und man etwas noch viel Furchtbareres zurückbekommt, gibt es ein paar Möglichkeiten für das miese Geschenk:

1.  Flohmarkt

Auf Flohmärkten kann man jede Menge Ramsch wunderbar anbieten. Dafür muss man sich ja nicht mal mehr nach draußen bewegen: Dank Online-Flohmärkten geht das ja zum Glück vom Sofa aus, ob nun auf Ebay oder in Flohmarkt-Facebook-Gruppen rund um Bamberg.

2. Auf Facebook bei „Share and Care“ anbieten

Niemand wollte das Geschenk kaufen?

Macht nichts, du hast ja auch nichts dafür bezahlt. Deswegen kannst du es ja in der Facebook-Gruppe „Share and Care Bamberg“ anbieten und darauf warten, dass sich jemand meldet. So kann man ganz einfach Dinge loswerden, die dann auch noch praktischerweise selbst abgeholt werden – oder aber man kommt zur deprimierenden Erkenntnis, dass es selbst für umsonst niemand haben will.

3. Spenden

Vor allem Kleidungsstücke oder Bücher, die euch persönlich nicht gefallen, könnten anderen Menschen eine Freude machen, die sich selbst nicht so viel leisten können. Verschiedene wohltätige Organisationen oder Vereine können eure ungeliebten Präsente weiterverteilen.

4. Abwarten und weiterverschenken

Es will wirklich niemand haben?

Nicht verzweifeln, das nächste Weihnachten kommt schneller, als man denkt! Ein mieses Geschenk ist ideal, um es an Menschen abzugeben, denen man eigentlich nichts schenken möchte, es aber aus irgendeinem Grund erwartet wird. Empfehlen würde ich es allen, die durch „Wir schenken uns dieses Jahr nichts, aber hier hab ich doch was Tolles für dich ausgesucht“ in Zugzwang geraten. Wer sich nicht an Abmachungen hält, bekommt eben das olle Geschenk vom letzten Jahr. Basta.

5. Entsorgen

Den ganzen Stress von Schritt 1 bis 4 kann man sich allerdings auch sparen, wenn man – wie die Oma einer guten Freundin –  miese Geschenke ganz einfach in den Ofen wirft.

Alternativ sind Restmüll, Sperrmüll, Sondermüll angemessene Ruhestätten für Geschenke, mit denen einfach kein Mensch was anfangen will und kann.

Zum Schluss noch ein Tipp von mir, der zwar eigentlich selbsterklärend ist, aber leider viel zu selten umgesetzt wird: Bevor man auf die Schnelle irgendwas Hässliches für seine Liebsten besorgt, nur damit man ein Geschenk hat – einfach gar nichts schenken. Oder eine schöne Zeit miteinander verbringen. Oft ist das nämlich das schönste Geschenk überhaupt.

*Namen z.T. von der Redaktion geändert

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