Osterbräuche in Deutschland und weltweit

Mi, 25/03/2015 - 18:45 - Maria Dirschauer

Natürlich gibt es an Ostern verschiedene Bräuche, von denen ihr sicher auch viele kennt, z.B. Osterfeuer und Ostereier suchen. Doch wie sieht es eigentlich in anderen Ländern aus?

Fangen wir mit den bekannten Traditionen in Deutschland an. Das Osterfeuer reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück. Das Feuer ist schon im Altertum den Menschen und Göttern heilig gewesen. Mit Frühlingsfeuern wurde in heidnischer Zeit die Sonne begrüßt, die als Mittelpunkt des Lebens galt. Dieser Kult sollte Fruchtbarkeit, Wachstum und die Ernte sichern. Die Bedeutung der Frühlingsfeuer wurde im 8. Jahrhundert in Frankreich auf den christlichen Glauben übertragen. Der Sieg über den Winter und das Erwachen nach einer langen kalten Zeit wurden auf die Auferstehung Jesu umgedeutet, der als Licht der Welt die Finsternis erhellt. Die Entzündung des heiligen Osterfeuers ist ein zentrales Ereignis für die Christen. Das Feuer wird am Samstag vor Ostern vor der Kirche entfacht und geweiht. Daran wird die Osterkerze entzündet, die dann in feierlicher Prozession mit dreimaligem Singen des «Lumen Christi» (Licht Christi) in die noch dunkle Kirche getragen wird. Als altes Brauchtum wird heute noch in zahlreichen Städten und Gemeinden in Deutschland Holz, Reisig oder ähnliches Brennbares gesammelt und zum großen Osterfeuer aufgeschichtet.

Warum bringt eigentlich der Osterhase die Ostereier? Die Verbindung des Hasen mit Ostern hat verschiedene Ursachen: So ist in der byzantinischen Tiersymbolik der Hase ein Symbol für Christus, der im Tod das Leben gebracht hat. Zum anderen gilt der Hase wegen seiner starken Vermehrung mit bis zu 20 Jungen im Jahr als Symbol der Fruchtbarkeit und der Zeugungskraft, was zum Fest der Auferstehung und des Lebens passt. Das Bild des Hasen wurde dem Osterbrot aufgeprägt, in das ein Ei eingebacken war. So entstand die Vorstellung vom Hasen, der Eier legt. Der Hase war im Volksglauben allerdings nicht der einzige Überbringer der Ostereier. In Westfalen oder Hannover fiel diese Aufgabe lange dem Fuchs zu, in der Schweiz dem Kuckuck, in Schleswig-Holstein, Oberbayern und Österreich dem Hahn, in Thüringen dem Storch. Auch die Terminierung des Osterfestes lässt eine Verbindung zum Hasen zu. Das Osterfest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier. Auch die christliche Deutung aus dem Psalm 104,18 ist möglich. In der Übersetzung wird von Klippdachsen gesprochen, jedoch findet man in alten Übersetzungen auch die Wörter Hase oder Kaninchen.

Zum christlichen Osterfest gehört auch das Osterlamm. Entstanden ist das Osterlamm aus dem Ritual der Juden zum Passahfest ein Lamm zu schlachten und zu verspeisen.
Dabei wird das Lamm zum Gedenken an Gott geschlachtet. Im Christentum wurde das Tier symbolisch zum Lamm Gottes und wird, versehen mit der Fahne als Zeichen des Sieges, als Symbol des Lebens verstanden. Mit seinem weißem Fell ist es daneben auch ein Symbol für Reinheit und friedliche Lebensweise und soll damit als Zeichen des Friedens dienen und eine friedliche Lebensweise anmahnen. In der Gegenwart findet es sich aber meistens als Osterlamm auf der Speisekarte. Als Backwerk aus Rührteig bildet es außerdem reich verziert oft den Mittelpunkt des Ostertisches.

Und hier gibt's noch einige interessante Osterbräuche aus anderen Ländern:

 

  • In Bern in der Schweiz kommen Jung und Alt am Ostersonntag auf dem Kornhausplatz in der Altstadt zum "Eiertütscha" zusammen. In dem Wettstreit werden die Ostereier aneinander geschlagen - das standhafteste gewinnt.
  • In England werden zu Ostern Weidenkätzchenzweige gesammelt und die Menschen tätscheln sich damit gegenseitig. Dies soll Glück für das nächste Jahr bringen.

  • In Schweden wird 'Påsk' (Ostern) sehr ruhig und besinnlich gefeiert. Die Wohnungen werden mit Birkenzweigen und bunten Federbüschen geschmückt. Am Gründonnerstag ziehen Mädchen und Jungen mit Kopftüchern und mit langen Röcken als 'Osterweiber' ("Påskäring") verkleidet von Haus zu Haus und hinterlassen so genannte 'Osterbriefe' und erhoffen sich als Gegenleistung Süßigkeiten oder Geld. Die Osterfarbe ansonsten ist gelb und so bringen in Schweden die Osterküken - nicht der Osterhase - die Ostereier. 

  • In Finnland schlägt man Freunde und Bekannte am Palmsonntag leicht mit der Birkenrute ("Virpovitsa") auf den Rücken. Diese Ruten sollen an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus bei seinem Einzug nach Jerusalem begrüßt wurde und Glück bringen.

  • In New York findet am Ostersonntag auf der Fifth Avenue die traditionelle Easter Parade statt. Blumengeschmückte Festwagen und Menschen in prächtigen und extravaganten Hüten flanieren über die Prachtstraße.

Quelle: theology.de

 

Zurück zur Übersicht