Premiere des WildWuchs Theaters: "Pontypool"

12. November 2015Ilka Rummel

Am Freitag, den 13.11. feiert das WildWuchs Theater Premiere seines neuen Stücks "Pontypool".

 

Pontypool

nach dem Roman von Tony Burgess

Honey, die Katze von Mrs. French, wird vermisst. Darum geht es, aber nicht nur. Der legendäre Grant Mazzy ist zum Moderator einer Morgenshow an einem Provinzradiosender in Kanada verkommen und hat nicht mehr viel zu melden. Bis sich an einem Valentinstag endlich wieder etwas Bemerkenswertes ereignet. Was in ersten Meldungen noch wie ein Massenprotest oder Aufstand anmutet, entpuppt sich mit jedem weiteren Augenzeugenbericht als eine apokalyptischen Epidemie. Menschen werden zu kannibalischen Zombies. Die Sprache ist schuld. Die Wörter. Isoliert von der Außenwelt und bedroht von seiner eigenen geistigen Gesundheit sieht sich Mazzy in der Pflicht, das Rätsel zu lösen und Pontypool zu retten.

Und dann ist da immer noch Honey, die vermisste Katze von Mrs. French, die immer noch vermisst wird, vermisst wird. Mazzy, Mazzy, vermisst.

 
Psychologisch und surreal führt die Inszenierung wieder einmal durch ein Endzeitszenario. Ja, es geht um Zombies, aber anders. Das Virus, das die Menschen in Hirntote verwandelt ist die Sprache. Abgenutzte Worte, die sich sinnentleert im Sprachzentrum festsetzten und alles weitere Denken blockieren. "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“ sagt Wittgenstein. Ausgerechnet ein Radiomoderator, dessen einzige Waffe die Sprache ist, soll dieses Problem lösen. Aussichtslose Sache. Damit positioniert sich Pontypool zwischen Sprachphilosophie und Popkultur a la Walking Dead. Dennoch bleibt Raum für einen trockenen Humor, natürlich vor allem für feinen Sprachwitz. (Text: WildWuchs Theater, Fotos: Alexander Rossbach)
 
Wenn ihr Interesse an dem Stück habt findet ihr auf der Website des WildWuchs Theaters genauere Infos zu Terminen und Vorverkauf.
 
Hier auf Feki.de berichten wir auch bald von der Premiere und unseren Eindrücken von "Pontypool".