"Sherlock Holmes – Die Hexe von Bamberg" feierte am 3.12. Premiere in der alten Seilerei. Die Vorstellung war ausverkauft.
Das Stück beginnt zur Zeit der Hexenverfolgung. Vor ihrem Tod auf dem Scheiterhaufen verflucht die Angeklagte Johanna von Ulrichstein die Stadt Bamberg. Jahrhunderte später erschüttert eine grausame Mordserie die Stadt. Die Opfer sind mit einem Hexensymbol gekennzeichnet – ist der Fluch wahr geworden, oder nutzt ein weltlicher Täter die Macht des Aberglaubens, der noch immer tief in der Bamberger Bevölkerung verwurzelt ist?
Dr. Watson erfährt aus der Zeitung von den rätselhaften Ereignissen und lockt den berühmten Detektiv Sherlock Holmes nach Franken, damit dieser der Sache auf den Grund gehen kann. Die feine englische Art trifft auf Rauchbier und deutsche Polizeiarbeit. Autor Ulrich Spies hat sich dabei eng an die literarische Vorlage von Arthur Conan Doyle gehalten: Zahlreiche Anlehnungen an Originalzitate und typische Charaktereigenschaften lassen auch die traditionsbewussten Holmes-Liebhaber ganz auf ihre Kosten kommen. So mancher Lacher geht durch die Zuschauer, wenn der gutmütige Watson und der sarkastische Holmes über die Beweislage diskutieren.
Auf einer Leinwand wird das Bühnenbild durch Filmszenen und illustrierte Innenräume sowie Gebäude, die dem Bamberger Publikum wohl bekannt vorkommen, liebevoll gestaltet. Einziges Manko des Abends war, dass die Sicht von den hinteren Plätzen auf die tiefliegende Bühne etwas eingeschränkt war.
Und sind nun die Hexen nach Bamberg zurückgekehrt? Das wird hier natürlich nicht verraten. Holmes und Watson ermitteln mit der Unterstützung der Bamberger Kollegen – und manchmal gegen deren Willen – in alle Richtungen. Es gibt zahlreiche Geständnisse, Beweise und Verdächtige. Um den Fall aufzuklären, kann ich nur empfehlen, dass ihr euch das Stück selbst anseht. Lohnenswert ist es auf jeden Fall.
Bilder: Spielwerk