Seit dem 1. Januar 2015 gelten in Deutschland zahlreiche Neuerungen und führen bei vielen Bürgern und Bürgerinnen schnell zu unangenehmen Überraschungen oder Verwirrungen. Daher gibt es hier einen Überblick über die wichtigsten Veränderungen, welche vor allem Studierende im neuen Jahr betreffen.
Mindestlohn
Eine der wohl bekanntesten und am meisten diskutierten neuen Regelungen ist der Mindestlohn. Ab dem 01.01.2015 führt das Gesetz einen allgemeinen Mindestlohn von 8,50 € pro Stunde ein. Für bestimmte Gruppen gelten jedoch Ausnahmen sowie Übergangs- und Sonderregelungen.
Betriebe, die bereits einen Branchen-Mindestlohn zahlen, wie z.B. im Baugewerbe, dürfen bis zum 31. Dezember 2016 den niedrigeren Lohn zahlen, sofern dieser auf Grund einer entsprechenden Rechtsverordnung allgemeinverbindlich für die betroffenen Arbeitnehmer gilt.
Auch bei Praktika gibt es Ausnahmen: Für Pflichtpraktika gilt der Mindestlohn nicht, bei einem berufsbegleitenden Praktikum ist bis zu einer Dauer von drei Monaten kein Mindestlohn vorgeschrieben, danach sind allerdings 8,50 € die Stunde fällig. Bei freiwilligen Praktika gilt ebenso die drei Monatshürde.
Insbesondere 450 €-Kräfte profitieren von der neuen Regelung, da die Lohnkosten für den Arbeitgeber zwar steigen, jedoch der Arbeitnehmer keine höhere Leistung dafür erbringen muss. Hierbei sollte man einzig und allein darauf achten, dass die 450 €-Grenze nicht überschritten wird, um weiterhin steuer- und sozialversicherungsfrei zu bleiben.
Maklerprovision
Ein ebenso heikles Thema für Studierende ist die Maklerprovision. Ab Mitte 2015 entsteht hier jedoch ein Vorteil für Mieter und ein Nachteil für Vermieter. Die neue Regelung gilt nach dem Bestellerprinzip und besagt „Wer bestellt, der bezahlt“.
DB-Preise
Seit dem Jahreswechsel gelten auch im Schienenverkehr neue Preise. So sind zum Beispiel die Nahverkehrspreise durchschnittlich um 1,9 % angestiegen. Dies macht sich auch im VGN-Bereich bemerkbar: Das TagesTicket Plus kostet nun 18 € und die Einzelfahrkarte für Erwachsene in der verbundweiten Nutzung stieg von 10,50 € auf 10,80 €. Wer es etwas komfortabler mag, muss auch hierfür nun mehr Geld bezahlen; die Normal- und Sparpreistickets im Fernverkehr der 1. Klasse schließen zwar kostenlose WLAN-Nutzung sowie eine Sitzplatzreservierung mit ein, sind jedoch um durchschnittlich 2,9 % teurer geworden. Erfreulich ist, dass es die Sparpreise ab 29 € weiterhin gibt und die Servicegebühr von 5 € bei einer Buchung im Reisezentrum oder beim telefonischen Service vollständig entfällt. Wer gerne in einer Gemeinschaft reist, kann künftig sogar noch mehr sparen und sich schon ab 19 € ein Gruppenticket sichern. Weiterhin gilt: Wer früh genug dran ist, am besten 3 Monate vor Reiseantritt, hat die besten Chancen.
Briefporto
Die Post hat den Preis für Briefmarken für den Standardbrief (bis 20 Gramm) von 0,60 € auf 0,62 € erhöht. Dafür wurde das Entgelt für den Kompaktbrief (bis 50 Gramm) von 0,90 € auf 0,85 € abgesenkt. Vorhandene 60 Cent-Briefmarkenbestände müssen nicht umgetauscht werden, man kann wieder entsprechende Ergänzungsmarken in den Filialen oder online unter www.efiliale.de kaufen.