1910 veröffentlichte Gaston Leroux seinen Roman „Le Fantôme de l’Opéra”. Die Geschichte des körperlich entstellten Musikgenies, das in den Katakomben unter der Pariser Oper lebt, wurde seitdem mehrfach verfilmt und auf die Bühne gebracht. Die Inszenierung von Deborah Sasson und Jochen Sautter macht auch jährlich in Bamberg Station.
Die Konzerthalle ist gut besucht. Musical- und Opernelemente wechseln sich ab, schließlich handelt es sich um ein Musical, das in einer Oper spielt. Ein besonderes Highlight ist das Bühnenbild, das durch eine ausgetüftelte 3D-Technik den Glanz der Pariser Oper nach Franken holt und die Szenen schnell aufeinander folgen lässt. Schwungvolle Songs sind genauso geboten wie gefühlvolle Balladen. Während das Phantom mit seinem Schicksal kämpft und Christine zwischen ihren Gefühlen hin- und hergerissen ist, haben die Operndirektoren die Lacher auf ihrer Seite.
Die Handlung orientiert sich eng an der Romanvorlage. Als das Chormädchen Christine Daaé eines Abends für die erkrankte Starsopranstin La Carlotta einspringt, begeistert sie gleichermaßen Publikum und Opernleitung. Unter den Zuschauern ist auch ihr Jugendfreund Raoul Comte de Chagny, der zu den Förderern der Oper gehört. Die Freude über den gelungenen Auftritt wird durch unheimliche Vorkommnisse getrübt, die allesamt dem Phantom der Oper zugeschrieben werden. Christine steht derweil zwischen dem Phantom, das ihr als Engel der Musik Gesangsunterricht gibt, und Raoul, der Sicherheit und Schutz verspricht. In seiner Eifersucht entführt das Phantom sie in seine Unterwelt. Raoul eilt mit der Hilfe des Persers zu ihrer Rettung, wird jedoch vom Phantom gefangen genommen. Christine bietet ihre Liebe für Raouls Leben und Freiheit. Von diesem Moment menschlicher Zuneigung ist das Phantom so gerührt, dass es die beiden gehen lässt und allein in den Katakomben zurückbleibt.
Wer sich diese Version des Phantom der Oper anschauen will, hat dazu noch Gelegenheit: Am 30.01. in Hof, am 03.02. in München und am 08.02. in Nürnberg.