Es ist 19:28 Uhr am 25. Oktober 2014 im Hegelsaal in Bamberg. Ein Mann betritt die Bühne und die Zuschauer flippen vollkommen aus. Man könnte meinen, man sei auf einem Parteitag der CSU, doch hier schwingt heute kein Horst Seehofer große Reden, sondern Frank „Buschi“ Buschmann, der sich derzeit auf einer Lesereise mit dem eingängigen Titel „Am Ende kackt die Ente!“ befindet.
„Lesereise“ bzw. „Lesung“ klingt erst einmal recht trocken. Da wird aus einem Buch vorgelesen *gääähn*... Wer jetzt allerdings meint, Buschi würde 4,5 Stunden nur aus seinem Buch vorlesen, der hat sich mit der Person Buschmann noch nie befasst. Sein erster Satz heute Abend: „Das ist eine Lesung ohne Buch“. Puh, Glück gehabt!
Zunächst beginnt er zu erzählen, wem (und warum) er das Buch widmet, nämlich seinem Vater, der sich das Leben nahm, und wie er überhaupt auf die Idee kam, ein Buch zu schreiben. Nach dieser Einleitung geht es weiter über wichtige Stationen in seinem Leben. Am Anfang stand die Zeit als Radiomoderator in Hagen inkl. durchzechter Nacht mit Michael Körner und einer restalkoholhaltigen Moderation der Morning-Show am nächsten Tag. Weiter ging es als Moderator bei DSF, heute Sport1. Und wie sollte es auch anders sein, es geht um Sport, Liveberichterstattung und Fußballkrimis. Dabei schildert er seine Erlebnisse aus den verschiedenen Stadien und wie er es geschafft hat, das Feindbild Nummer 1 in Karlsruhe zu werden. Kurz vor der Pause erfährt man, warum er damals DSF/Sport1 verlassen hat, dabei kann er die eine oder andere Stichelei gegen den Sender nicht unterlassen.
Während der Pause gesellt er sich ohne jegliche Starallüren zum Raucherbereich und unterhält sich mit seinen Fans, ohne Medienrummel und per Du. Dabei erfährt man auch eher unbekannte Details über ihn und seine Tour, zum Beispiel dass er die Lesereise ursprünglich am Rande eines All-Star Weekend in Bamberg geplant hatte, was dann doch aus diversen Gründen ausfallen musste.
Nach der Pause folgt Basketball. Er schildert seine vielfältigen Erlebnisse mit der deutschen Basketball-Nationalmannschaft, der Personalie Dirk Nowitzki, was er von Dennis Rodman hält und wie er in Würzburg mit Studenten durch die Gegend gezogen ist. Selbstverständlich muss auch Stefan Raab erwähnt werden, den er als Moderator von „Schlag den Raab“ gerne als Wahnsinnigen bezeichnet. Nach 4,5 Stunden, in denen er auch über seine Bekanntschaften mit Gerhard Schröder und Michail Gorbatschow erzählt und Fragen aus dem Publikum beantwortet, ist die Lesung beendet.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Veranstaltung eine runde Sache ist. Man merkt, dass Frank Buschmann weiß, was er mittlerweile erreicht hat und daraus zieht er sein großes Selbstvertrauen. Dennoch ist er bodenständig und seinen Fans verbunden geblieben. Wer jetzt noch mehr Geschichten und Anekdoten aus dem Leben von Deutschlands vermutlich berühmtesten Sportkommentator wissen möchte, dem sei das Buch „Am Ende kackt die Ente!“ wärmstens empfohlen.