Im Studium ist vor allem eines wichtig: Richtig gut lernen zu können. Wer effizient arbeiten kann, mit Freude dabei ist und seinen Stoff nicht nur gut durcharbeiten, sondern auch behalten und bei Bedarf wieder abrufen kann, hat das Studium schon so gut wie in der Tasche. Aber wie arbeitet man diszipliniert, konzentriert und effizient? Das wird den wenigsten Studierenden vermittelt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Jeder Mensch ist anders, und dementsprechend arbeitet auch jeder Mensch anders. Nicht für alle Studierenden ist die Universitätsbibliothek der richtige Ort zum Arbeiten. Viele Studierende bevorzugen den Arbeitsplatz zu Hause, in den eigenen vier Wänden. Dank E-Books und Internetausleihe sind die Bücher der Universitätsbibliothek jederzeit verfügbar, und zu Hause fühlt man sich einfach besser. Nun sollte man sich aber nicht einfach mit dem Laptop auf das Bett fläzen und hoffen, dass alles gut wird: Ein Arbeitsplatz will sorgfältig eingerichtet sein.
Studentische Arbeitslätze unterscheiden sich kaum vom Home-Office
Im Prinzip benötigen Studierende zu Hause das, was Freelancer und Selbständige am Arbeitsplatz auch brauchen:
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Laptop oder PC
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Drucker
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Schreibmaterial für handschriftliche Notizen
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einen ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz (dazu später mehr)
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Ablageflächen
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leicht erreichbaren Stauraum für Literatur, Papiere und Büromaterialien
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eine natürliche oder naturnahe Lichtquelle
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Kaffeemaschine und/oder Kühlschrank
Okay, zugegeben: Der letzte Punkt ist nicht so wichtig. Allerdings gehört zu einem guten Arbeitsplatz auch die leichte Verfügbarkeit von Getränken und Essen. Denn Wissenschaftler konnten in den letzten Jahren nachweisen, dass intensives Kauen die Denkleistung verstärkt und ein konstanter Blutzuckerspiegel ebenfalls der geistigen Arbeit zugutekommt. Es ist also gar keine schlechte Idee, einen Cappuccino oder eine Apfelsaftschorle bereit zu haben und eventuell ein paar Nüsse zum Knabbern auf den Schreibtisch zu legen.
Den Arbeitsplatz sinnvoll einrichten
Der Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden benötigt nicht unbedingt viel Raum. Der Schreibtisch muss ausreichen, um das elektronische Arbeitsgerät zu fassen und zusätzlich eine ausreichende Fläche für Literaturablagen und handschriftliche Notizen bieten. Das leistet eigentlich jeder Schreibtisch für das Home-Office. Idealerweise sind die einzelnen Flächen des Arbeitsplatzes so angeordnet, dass man über den Bildschirm noch knapp hinwegsehen kann und man beim Lesen leicht nach unten gerichtet blickt. Das schont Schultern, Nacken und sogar die Augen. Auch bei der Bildschirmaufstellung gibt es einiges zu beachten: Dieser sollte parallel zur Tischkante ausgerichtet: Gerade Sitzen ist schonender für den Rücken. Ob man eine ergonomisch geformte Tastatur und Maus als besonderes Zubehör benötigt, hängt davon ab, wie viel man tatsächlich am Computer arbeitet. Bei mehrstündigen Arbeitszeiten täglich macht das Sinn, wer nur die üblichen Hausarbeiten am Semesterende am Computer schreibt und ansonsten analog lernt, also mithilfe von Printmedien, wird das eher nicht benötigen.
Zur sinnvollen Einrichtung des Arbeitsplatzes gehört auch, dass der Stuhl die richtige Höhe hat. Es muss kein Bürosessel mit Hightech-Ausrüstung sein: Wenn der Küchenstuhl von Uroma passt, dann tut der es auch. Der Stuhl muss erlauben, dass die Füße auf den Boden aufgestellt werden können und die Sitzfläche sollte sich auf Höhe der Kniekehlen befinden. Ob, wie und wo der Rücken von der Stuhllehne gestützt wird, ist Geschmackssache. Manche Menschen bevorzugen freies Sitzen, ganz ohne Rückenlehne. Allerdings sollte nicht nur der Schreibtischstuhl, sondern auch die Tischplatte die richtige Höhe haben: Sie muss sich bei geradem Sitzen in etwa auf Höhe der Ellenbogen befinden.
Stauraum? Ablagen? Ordnung?
Eine andere Sache sind die Ablageflächen und Stauräume. Natürlich müssen die wichtigsten Unterlagen und Materialien am Arbeitsplatz leicht verfügbar sein. Das bedeutet aber nicht, dass der Schreibtisch rundherum mit Bücherregalen und Aktenordnern zugebaut werden sollte. Vielmehr sollte auch im Sinne einer Reduktion von Ablenkungen und zur Erhaltung der Ordnung nur so viel Platz zum Ablegen und Stapeln da sein, wie wirklich aktuell immer benötigt wird. Unterlagen, die nur einmal im Monat gebraucht werden, haben auf dem Schreibtisch oder direkt daneben nichts verloren. Praktisch ist außerdem ein kleiner Küchen- oder Teewagen, auf dem Wörterbücher und andere Nachschlagewerke Platz finden. Der kann bei Bedarf nämlich einfach herangeholt werden und steht ansonsten unauffällig in einer Ecke.
Ablenkung ist nicht gut
Eigentlich will man arbeiten, aber irgendwie hängt man doch ständig bei Facebook ab, kann sich nicht von der Lieblingsfernsehserie losreißen oder ist am Zocken... Elektronische Medien können so fies sein! Wer sich beim Lernen nicht beherrschen kann, sollte also alle möglichen Ablenkungen entfernen. Wie genau das aussieht, ist natürlich auch von Mensch zu Mensch verschieden. Während es bei dem einen ausreicht, das Handy lautlos zu stellen und leise Musik im Hintergrund laufen zu lassen, braucht der andere eine App, die den Zugang zu sämtlichen sozialen Medien für einen bestimmten Zeitraum schlicht blockt.
Ablenkung kann aber auch analog sein: Der bellende Hund in der Nachbarschaft (Ohrstöpsel oder Musik über Kopfhörer helfen), das ungelesene Lieblingsmagazin auf dem Sofa (ins Schlafzimmer verbannen) und die nicht abgestaubten Fensterbänke (Mama einladen!) sind ernstzunehmende Ablenkungen. Wenn es zu Hause gar nicht mehr geht, behelfen sich viele Studierende mit dem Café: Der anonyme Lärm unbekannter Menschen ist so monoton, dass er schon fast bei der Konzentration hilft. Übrigens hilft eine freundliche, kühle und eher nüchterne Gestaltung des Arbeitsplatzes ebenfalls bei der Konzentration: Die Fotokollektion vom letzten Strandurlaub mit Freundin an der Wand lenkt wohl auch eher ab als eine einfarbige Wand. Welche Farbe die Wand haben sollte, ist dagegen nicht sicher: Während Studien immer mal wieder Blau als Sieger in Sachen Konzentration sehen, stellen andere Studien zur Farbgestaltung am Arbeitsplatz fest, dass Grün noch kreativer macht. Wieder andere Studien stellen fest, dass warme, sonnige Töne positiv belegt sind, aber in zu großer Menge aufregen. Es kommt also durchaus auf die richtige Mischung an.