Ein Hauch Hogwarts an der Uni Bamberg

06. April 2017Christina Weidl

Muggel aufgepasst: Ab dem Sommersemester zählt eine neue, spannende Sportart zum Hochschulsportangebot der Uni - die Königsdisziplin für alle Zauberschüler und solche, die es werden wollen. Quidditch liegt im Trend und das Bamberger Team ist mit Begeisterung, Ausdauer und Leidenschaft dabei.

Das Bamberger Quidditch-Team ist noch recht jung und besteht seit Oktober 2016. Die Kapitänin und Gründerin, Kristina Steinhauf, hat zuvor im Team in München gespielt und wollte auch in Bamberg ihr sportliches Hobby nicht missen. Schnell haben sich andere Begeisterte gefunden, die nun wöchentlich trainieren. Dabei ist Quidditch mehr als nur ein Hobby für Fantasyfans und Freunde von Roleplays, obwohl die Sportart, zugegeben, auf diese Weise ihre Anfänge genommen hat.
Quidditch für Muggel wird seit 2005 gespielt und kommt ursprünglich aus den USA, wo die Harry-Potter-Begeisterten erst einmal feststellen mussten, dass echte Besen und Umhänge auch wegen der Verletzungsgefahr doch eher unpraktisch sind. Mittlerweile ist Quidditch längst eine eigenständige Sportart, die nicht nur Harry-Potter-Fans anspricht, sondern jeden, der Spaß an Ballsportarten hat.

Die internationale Quidditch-Community hat sich in den letzten Jahren stark vergrößert und ist noch immer am Wachsen, auch in Deutschland gibt es mittlerweile bereits dreißig Teams, die Vollmitglieder oder Entwicklungsmitglieder des Deutschen Quidditch-Bundes sind. Organisiert ist Quidditch in Deutschland und weltweit nicht anders als andere Sportarten, es gibt Nationalteams, nationale und internationale Turniere und seit kurzem auch eine Deutsche Liga.
Das Bamberger Team ist momentan Entwicklungsmitglied im Quidditch-Bund. Nachdem der Sport nun bald auch Teil des Hochschulsportes sein wird, soll ein festes Team etabliert werden, als welches die Spieler dann die Vollmitgliedschaft im Quidditch-Bund beantragen wollen, um auch an Turnieren teilnehmen zu können. Der Ehrgeiz und die Ausdauer sind auf jeden Fall da, sogar das Equipment hat sich das Team selbstgebaut. Die je drei Torringe, durch die der Quaffel geworfen wird, bestehen zum Teil aus Abflussrohren, was allerdings erst bei genauem Hinsehen auffällt.

Kristina Steinhauf konnte gar nicht genug Punkte aufzählen, die sie an der Sportart so sehr begeistern. Quidditch ist vielleicht keine klassische Ballsportart, aber dadurch umso abwechslungsreicher. Es erfordert vollen Körpereinsatz und ist ein sehr schnelles Spiel, da immer mehrere Bälle auf dem Feld sind. Kein Wunder, dass es bei Turnieren sechs Schiedsrichter braucht, um das ganze Geschehen im Auge zu behalten. Dabei ist eine große Besonderheit, dass in gemischten Teams gespielt wird und in der vielseitigen Sportart spielen auch Statur und Größe kaum eine Rolle, sowohl schnelle, flinke Spieler als auch gut gebaute „Wrestler“ werden gebraucht. Quidditch ist für jeden etwas, und Spaß am Spiel ist das Wichtigste. Dabei behauptet die Kapitänin im Gespräch selbst, eigentlich gar nicht sportlich zu sein. Als ich dem dynamischen Spiel voller Körpereinsatz eine Weile zugeschaut habe, konnte ich das allerdings nicht ganz glauben.

Aber natürlich kommt es wie in jeder Sportart auf das Training an, so trifft sich das Bamberger Team jeden Sonntag im Park an der Feki, um zu spielen. Als Bestandteil des Hochschulsports trainiert das Team immer mittwochs von 17 – 18:30 Uhr auf dem Fußballplatz im Volkspark. Das Kennenlerntraining findet am 23. April um 14 Uhr auf der Jahnwiese statt.
Die deutsche Quidditch-Community hofft auf Zuwachs und natürlich eine noch größere Verbreitung ihres Sports. Im Bamberger Team sind alle interessierten Muggel herzlich willkommen.

Wer mehr erfahren will zu den Spielregeln und den Besonderheiten von Quidditch, kann hier in das Video einer AG von Bamberger Kowi-Studierenden reinschauen, um einen Eindruck zu gewinnen.

Bildnachweis: 
Bild: Kristina Steinhauf, Video: Noé Lorin Biesenkamp, Daniel Pfaender, Vivien Ulm
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