Das Umweltamt der Stadt Bamberg möchte die Bürgerinnen und Bürger für die Problematik beim „Coffee-to-go“-Kauf sensibilisieren.Um den Kunden eine nachhaltige Alternative „schmackhaft“ zu machen, erhalten demnächst die ersten 25 „Coffee-to-go“ Kunden im Cafe Cador am Obstmarkt in Bamberg unentgeltlich einen Mehrweg-Thermobecher vom städtischen Umweltamt.
Wichtig bei dieser Aktion ist für die städtischen Umweltschützer aber auch der Becherinhalt: Beim „Kaffee zum Mitnehmen“ aus dem Cafe Cador handelt es sich um den biologisch angebauten „Bamberg Kaffee“ aus fairem Handel. Dieser Kaffee ist das Ergebnis eines Agenda 21-Projektes aus dem im Fachforum Umweltqualität, durchgeführt vom Umweltamt der Stadt Bamberg. Der Infoflyer mit einer Liste der Verkaufsstellen des „Bamberg Kaffees“ liegt in der Infothek im Rathaus Maxplatz aus.
Diese Aktion stellt jedoch nur den Startschuss für weitere Aktivitäten im Kampf gegen die Einwegverpackungen dar. Umweltamtsleiterin Anita Schmidt bietet allen „Coffee-to-go“-Verkaufsstellen, welche Kaffee für Mehrweg-Kunden günstiger anbieten, an, sich beim Umweltamt zu melden (Tel. 87-1717, nadja.rakowski@stadt.bamberg.de). Diese Anbieter werden im Internet veröffentlicht, um auf die umweltverträgliche Alternative aufmerksam zu machen und die bewusste Kaufentscheidung durch konkrete Adressen zu erleichtern. Gleichzeitig laufen Gespräche mit Vertretern aus Handel, Verbänden und Organisationen, um die verschiedenen Aktivitäten im Bereich Mehrweg zu koordinieren und zu vernetzen.
Hintergrund:
In Deutschland werden pro Jahr über 3 Milliarden Einwegbecher verbraucht. Im Schnitt trinkt jeder Deutsche mehr als 16o Liter Kaffee davon etwa 5 Prozent aus Einwegbechern. Die Zahl der Verbraucher, die besonders häufig oder gelegentlich zu „Coffee-to-go“-Bechern greift, liegt deutschlandweit inzwischen bei 70 Prozent.
Einwegbecher bestehen überwiegend aus Papierfasern, für deren Herstellung in aller Regel Neumaterial wie Pappe und Kunststoff verwendet wird. Für Herstellung werden neue Bäume gefällt und jährlich ca. 22.000 Tonnen Rohöl verbraucht. Mit Polystyrol-Deckel verursacht die Herstellung der Becher rund 100.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Viele der weggeworfenen „Coffee-to-go“-Becher werden achtlos weggeworfen und verschmutzen Straßen, öffentliche Plätze und die Natur.
Foto (Nadine Handwerger): Umweltamtsleiterin Anita Schmidt übergibt dem Inhaber Uwe Gruber im Cafe Cador die Thermo-Mehrwegbecher