Die Universität Bamberg und die Hochschule Coburg erhalten 3.0 Millionen Euro für die Einrichtung des Masterstudiengangs „Digitale Denkmaltechnologien“. Es ist der erste Studiengang dieser Ausrichtung mit umfassenden IT-Inhalten. Im Fokus des Studiengangs steht die durchgängige digitalisierte Erfassung und Bewertung von Baudenkmälern. 1.7 Millionen Euro der Gesamtsumme gehen an die Universität Bamberg. Diese wird davon einen neuen Lehrstuhl für Digitale Denkmaltechnologien einrichten sowie die beteiligten Lehrstühle aus der Angewandten Informatik durch Mitarbeiterkapazitäten stärken.
Breite Zielgruppe
Der interdisziplinär ausgerichtete Studiengang richtet sich an Absolventinnen und Absolventen aus dem Bauingenieurwesen, der Architektur, dem Restaurierungswesen, der Kulturgutsicherung, der Informatik, der Vermessungskunde, der Geographie, der Archäologie, dem Kulturmanagement aber auch dem Kommunikationsdesign. Das Studienprogramm wird auf die Studierenden so zugeschnitten, dass sie sich gezielt weiterqualifizieren können. Die Studierenden sollen nach dem Studium digitale Denkmaltechnologien anwenden können sowie deren denkmalpflegerische und technische Grundlagen beherrschen. Sie können außerdem beurteilen, welche Methoden im Denkmalschutz geeignet sind – hinsichtlich Nachhaltigkeit, Material und Konstruktion. Bereits während des Studiums können die Studierenden in praxisorientierten Projekten mit der Denkmalpflege, den Landesdenkmalämtern oder Planungsämtern interdisziplinär zusammenarbeiten.
Den Bedarf für diesen neuartigen Studiengang sehen die beiden Hochschulen vor allem aufgrund der jüngsten Entwicklungen im Denkmalschutz. Sowohl bei der Bestandsdokumentation als auch bei der technischen Analyse, der Wissensarchivierung und der Bauwerkserhaltung sind digitale Techniken nicht mehr wegzudenken.
Finanzielle Unterstützung
Die 3.0 Millionen Euro kommen aus dem Förderprogramm „Digitaler Campus Bayern“. Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst will damit bayerische Hochschulen beim Ausbau ihrer digitalen Infrastruktur und spezifischer Lehrangebote zu Informationstechnologien unterstützen. „Der geplante Studiengang“, so heißt es in der Begründung des Ministeriums „kann einen wertvollen Beitrag dazu leisten, den stetig wachsenden Herausforderungen an die praktische Denkmalpflege unter Einsatz moderner Technologien zu begegnen.“ Fünf Jahre läuft die Finanzierung insgesamt.
Die Universität Bamberg und die Hochschule Coburg bieten bereits seit vielen Jahren den gemeinsamen Masterstudiengang „Denkmalpflege“ an. Der Präsident der Universität Bamberg Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert sagt: „Der neue Studiengang führt zwei besondere Bamberger Kompetenzfelder, Denkmalwissenschaften und Angewandte Informatik, in einer neuen Weise zusammen.“
Bildunterschrift: Studierende untersuchen mit einem 3D-Scanner Wandmalereien in der AULA der Universität Bamberg.
Bildquelle: Tim Kipphan/Universität Bamberg, Text: Uni Bamberg