Ein zeitgenössisches Stück, in dem Themen wie soziale Unterschiede, Integration und Chancengleichheit vor dem Hintergrund einer Begegnung zweier Gruppen Jugendlicher aufgegriffen werden.
Am Freitag, 29. Januar feiert "Das schwarze Wasser" von Roland Schimmelpfennig unter der Regie von Sibylle Broll-Pape Premiere am E.T.A. Hoffmann Theater:
Eine Gruppe junger Menschen klettert nachts heimlich über den Zaun des Freibads. Frank und Olli, Cynthia und die anderen treffen auf Murat und Karim, Leyla und Aishe. Wer war zuerst hier? Aber anstatt aufeinander loszugehen, nähern sie sich an, schwimmen, lachen und flirten. Und ziehen zusammen weiter, in die Roxy-Bar, Tequila-Pop, zum Döner-Laden von Murats Vater in einen anderen, den „benachteiligten“ Teil der Stadt. Spielend leicht überwinden sie soziale und kulturelle Unterschiede. Sie sind neugierig aufeinander, sie diskutieren. Chimaira mit dem zweigesichtigen Januskopf sei die Gesellschaft, und die zwei Köpfe können nicht zueinander kommen, weil sie nie in dieselbe Richtung schauen. Bis zum Morgengrauen ergeben sich vor allem Leyla und Frank der Poesie dieser Nacht, die auch 20 Jahre später noch Sehnsuchtspunkt sein wird. Aus den „Gastarbeiterkindern“ sind inzwischen Menschen mit „Migrationshintergrund“ geworden – und die sozialen Sphären deutlicher getrennt denn je. Die Jugendlichen aus den besseren Vierteln und ohne Migrationshintergrund sind Rechtsanwalt, Lehrerin, Politiker, die anderen sind Kassiererin im Supermarkt und Döner-Verkäufer. Manchmal läuft man sich über den Weg. Das schwarze Wasser ist jetzt der Regen im Rinnstein oder der Fluss, der nach Herkunft trennt. Was ist aus Leyla geworden? (Text: E.T.A. Hoffmann Theater)
Wir werden im Februar mehr über das Stück berichten. Falls ihr Lust habt euch einen eigenen Eindruck zu machen, findet ihr auf der Website des Theaters die bisher geplanten Vorstellungen und weitere Informationen.
Bildquelle: E.T.A. Hoffmann Theater, Bertram Maxim Gärtner, copyright: Kaufhold