Frühling im Theater

01. April 2017Christina Weidl

Wer in der vorlesungsfreien Zeit Lust auf etwas Kultur hat und am liebsten dabei noch den Geldbeutel entlasten will, ist jetzt am ETA Hoffmann Theater genau richtig.

Das Jugendstück "Invasion!" feiert des schwedischen Autors Khemiri feiert derzeit Premiere. Es behandelt auf spielerische, lebensnahe und gleichzeitig vielschichtige Art und Weise das Thema der Identifikation und den damit verbundenen Umgang mit dem Unbekannten gestaltet. Ebenso politisch aktuell: Das Stück "La Revolution - Wir schaffen das schon!" um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Für Studenten gibt es jetzt Tickets zum Sonderpreis für Vorstellungen der beiden Stücke.

Invasion!: Das einzige, was Yousef und Arvind aus der Theatervorstellung, mit der sie so gar nichts anfangen können, mitnehmen, ist ein Name: „Gib zu, Abulkasem ist ein geiler Name“. Er wird zum neuen, ausdrucksstarken und gleichzeitig inhaltsleeren Modewort der ganzen Klasse. Lange nach der Schulzeit vergisst Arvind in der Aufregung eines Flirtversuchs seinen eigenen Namen, und sagt: Abulkasem. Lara, die den Flirt eher als Belästigung empfand, vergisst kurz darauf im Gespräch mit Kommilitonen den Namen ihres Idols und sagt: Abulkasem. Die Handynummer, die sie Arvind aufschrieb, wird einem asylsuchenden Apfelpflücker eine Unzahl von Liebesbeweisen auf seiner Mailbox bescheren, aus denen er nur eines versteht: Abulkasem. Das einzige Wort, das er bei seiner Festnahme sagen wird. Den Überblick über all das behalten die „Experten“ und tun das in dem Glauben, dass sie das Böse aus ihrer Welt verbannen können, indem sie ihrer Vorstellung davon einen Namen geben. Leider ist das Gegenteil der Fall. Abulkasem ist kein Terrorist, kein Name, der etwas bezeichnet, etwas greifbar macht, er ist vielmehr eine Worthülse für die drängende Angst vor dem Unvorhersehbaren, dem Unbekannten, dem Anderen – welche viel öfter der eigentliche Urheber für das Böse ist.

Wann & Wo: Vorstellung am 19. April um 20 Uhr im Studio, weitere Vorstellungen noch bis zum 28. April
Tickets & Preise: Für Studierende Sonderpreis von 4,50 € gegen Vorlage des Studierendenausweises. Die Karten sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich

Update: Die Vorstellung von "Invasion!" am 19. April muss leider entfallen. Der Sonderpreis für Studierende ist allerdings auch für die Vorstellung am 28. April gültig.

La Revolution: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, wegen dieser Werte gilt die Französische Revolution als Begründung unserer modernen Demokratie. Während draußen das Volk auf der Straße gewaltbereit gegen König Ludwig XVI. protestiert, der Staatsbankrott unausweichlich scheint, wird in der Nationalversammlung leidenschaftlich über die Frage diskutiert: In welchem Land wollen wir leben? Was in Paris passiert, könnte ganz Europa verändern. Wie kann ein moderner Staat gestaltet werden? Es folgt Versammlung auf Versammlung, doch können Gedanken zur Freiheit führen, während draußen das Blut fließt? Müssen in Krisensituationen Menschenrechte berücksichtigt werden? Wie kann das Land wieder aufblühen? Im Palast verstehen Louis und Marie-Antoinette die Welt nicht mehr. Das Stück spielt mit dem kurzen historischen Augenblick zwischen den ersten Ständeversammlungen und der Verurteilung Ludwig des XVI., als das Terrorregime noch nicht die Zügel in der Hand hatte und alles möglich war.

Wann & Wo: Letzte Vorstellung am 9. April um 19 Uhr im Studio
Tickets & Preise: Studierendenpreis für 4,50 €

Übrigens erhalten Studierende außerdem für alle weiteren Vorstellungen je nach Verfügbarkeit 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn Last-Minute-Tickets für 7 €.

Bildnachweis: 
ETA_Invasion_02_c_Kaufhold: Nicolas Garin, Alexander Tröger
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