Studentische Vollversammlung WS18/19 – die Themen

18. November 2018Anna Hench

Am 14. November fand zwischen 14 und 16 Uhr die Studentische Vollversammlung des Wintersemesters 2018/19 gleichzeitig im Audimax in der Feki (F21/01.57) und in der U2 (00.25) in der Innenstadt statt. Es wurde über die Resolution der Studierendenvertretung (StuVe) abgestimmt und der aktuelle Stand der Anträge und Vorgänge offiziell erklärt. Abschließend ging es in eine offene Fragerunde, in der viele Anwesende die Möglichkeit nutzten, Fragen zu stellen oder auf Probleme aufmerksam zu machen.

Die Resolution für ein gutes Studium, in der U2 vorgestellt von Senatorin Leonie Ackermann, setzt sich mit 4 zentralen Inhalten des studentischen Lebens auseinander:

  1. Bezahlbarer Wohnraum

Präventiv soll gegen die Entstehung von Kostenverhältnissen gleich jenen in Monopolstädten wie beispielsweise München vorgegangen werden. Konkret soll dabei das „Anker-Zentrum“ auf der ehemaligen Kaserne im Osten Bambergs geschlossen und der Raum für Stadtentwicklung freigegeben werden, sodass auf dem Gelände stadteigene bezahlbare Wohnungen, jedoch auch kulturelle Räume, Parkanlagen und Einzelhandel entstehen können.

  1. Verbesserte Lehre

Anwesenheitspflichten, bürokratische Hürden und an guter Lehre kaum interessierte Dozent*innen gehören leider noch immer zum Bild unserer Universität. In einzelnen Kursen werden Studierende mehr „aussortiert“, anstatt eine konstruktive Mehrung von Wissen und Weiterbildung zu vermitteln. Dieser Stil wird entschieden abgelehnt und Anwesenheitspflichten in Vorlesungen und Seminaren sollen abgeschafft werden. Besonders benachteiligen Studenten mit Nebenjob, Kindern oder Familienmitgliedern in Pflege soll dieser Schritt zugutekommen.

  1. Nachhaltige Stadtentwicklung

Die Lebensqualität in Bamberg soll verbessert werden. Dazu gehört ein flächendeckender Ausbau und eine umfassende Sanierung der bestehenden Fahrradstraßen und Radwege und die Konzeption von Radschnellwegen in umliegende Gemeinden. Des Weiteren sollen in der Innenstadt mehr autofreie Gebiete geschaffen werden, zu Gunsten von Fahrradparkplätzen und mehr Raum für Fußgänger*innen. Unnötiger Flächenfraß soll vermieden werden und die Erzeugung erneuerbarer Energien durch beispielsweise Dachbegrünung zur Verbesserung der Luftqualität beitragen.

4. Verfasste Studierendenschaft

Eine Verfasste Studierendenschaft soll in Bayern, und damit auch in Bamberg wieder eingeführt werden. Das bedeutet eine Wiederherstellung der Satzungs- und Finanzhoheit, womit selbstständig über Aktionen, Projekte und Beschlüsse bestimmt und unabhängig von der Universitätsleitung durchgeführt werden kann. Alle anderen deutschen Bundesländer verfügen bereits über eine Verfasste Studierendenschaft, und auch von der bayrischen Regierung soll diese nun gefordert werden.

Anschließend wurde über Annahme oder Ablehnung der Resolution durch die anwesenden Studenten abgestimmt. Das Votum beider Standpunkte (Feki und U2) zusammen ergab folgendes Ergebnis:

ANNAHME: 201
ABLEHNUNG: 34
ENTHALTUNGEN: 13

Damit wurde die Resolution für ein gutes Studium mit einer Mehrheit von 81% angenommen. Insgesamt haben 248 Studenten an der Abstimmung teilgenommen.

Auch gab der Vorsitzende des Studentischen Konvents, Luis Reithmeier, eine Wasserstandsmeldungen zu den aktuellen Projekten und Anträgen in Arbeit heraus. Mit dem Studentenwerk wird über verlängerte Öffnungszeiten der Mensen zum Jahreswechsel verhandelt, auch soll im Zuge des Neubaus der Mensa in der Austraße der Speisesaal im 1. Stock durch den Einbau einer Bühne für Theater und Kultur geöffnet werden.
Im Gespräch mit Stadt und Studentenwerk wird an einer Ersatzsituation für die betroffenen Einheiten des Pestalozzi-Wohnheims gearbeitet, dessen ältester Block im Frühjahr 2019 abgerissen werden soll. Darüber hinaus werden Angebote für ein erweitertes Semesterticket eingeholt; sobald die konkreten Details feststehen, wird eine Diskussion an der Universität angestoßen und darauffolgend eine Onlineabstimmung für alle Studierenden geöffnet werden.
Des Weiteren werden aktuell die Anträge zur Zivilklausel einer Uni, zur digitalen Aufzeichnung und Speicherung von Vorlesungen und zur Mülltrennung auf dem Universitätsgelände.

Die Studierendenvertretung war sehr erfreut über den großen Beteiligungsanstieg im Vergleich zu den letzten Semestern und schloss die Versammlung motiviert, weiter an den Wünschen der Studenten zu arbeiten.

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