Bärtig, bebrillt, beringt und bairisch traten Django 3000 am Mittwochabend im Live-Club auf und heizten den Zuschauern so richtig ein.
Wer Django 3000 noch nicht kennt, sollte sie unbedingt kennen lernen. Die vierköpfige Band aus dem Chiemgau wurde 2011 vor allem durch ihren Song „Heidi“ auf YouTube bekannt, den kurz darauf auch der Rundfunk entdeckte. Danach folgte ein Plattenvertrag und kurz darauf die Bühnen Deutschlands.
Während Django 3000 im Jahr 2012 noch als Support von Fiddlers Green in Bamberg auftraten, rückte die Folk-Popband dieses Mal mit eigener Vorband an. Diese nannte sich Mundhaarmonika, deren Musik nach eigenen Angaben eine überraschende Mischung aus „tighten Live-Beats, funky Basslines, bluesigen Saxophone-Licks, markanten Orgelsounds, rotzfrechen Rhymes und schrägen Metaphern“ ist. So abenteuerlich wie ihre Musikbeschreibung klingt, waren sie auch unterwegs. Mit Sonnenbrillen, Hosenträgern und ihren Instrumenten bewaffnet, erstürmten sie kurz nach 20 Uhr die Bühne und überraschten mit einem guten Sound und ambitionierten Texten.
Nach gut 30 Minuten musste sich Mundhaarmonika zum Leidwesen der Hip-Hop-Fans wieder verabschieden und die Umbauphase begann. Während dieser Zeit füllte sich der Live-Club zunehmend. Um Punkt 21 Uhr war die Hütte brechend voll, genau richtig zum Auftritt von Django 3000. „Wuid und laut“ begrüßte nicht nur die Band die Bamberger, sondern genauso wild und laut wurden sie auch von den Zuschauern willkommen geheißen. Fast zwei Stunden lang spielten die vier Musiker nonstop Songs aus ihren drei Alben.
Das neueste Album heißt „Bonaparty“, genau wie ihre aktuelle Tour. Die neue Scheibe, die während ihrer Russland-Tour 2014 entstand, hat einige Highlights auf Lager und wird eingefleischte Fans mit der einen oder anderen russischen Note überraschen. Was gleich geblieben ist, ist der Drang sich zur Musik von Django 3000 bewegen zu wollen. So bebte der Boden des Live-Clubs von der ersten bis zur letzten Minute. Doch auch die Musiker schienen vom Bewegungsdrang infiziert zu sein. Florian R. Starflinger (alias „Der Geiger“) wechselte regelmäßig von der einen Bühnenseite zur anderen, oder er schaute bei seinem bärtigen Kompagnon, Jan-Philipp Wiesmann, am Schlagzeug vorbei. Auch der Mann am Kontrabass, Michael Unfried Fenzl, konnte kaum stillhalten. Entweder er stellte sich auf seinen Kontrabass und zupfte wippend an den Saiten, oder er kam direkt ins Publikum und spielte dort. Als letzter Mann ist der Sänger Kamil Müller zu nennen, der ohne viele Zwischenworte durch den Abend führte. Leider überforderte er beim Singen mit so mancher Publikumseinlage die Bamberger. Entweder sie waren nicht ganz textsicher, oder der Dialekt der Chiemgauer überforderte das eingefleischte Fränkisch.
Rundum war es jedoch ein sehr schönes und schweißtreibendes Konzert. Am Ende durften sich die Musiker kaum verbeugen, so laut waren die Rufe nach einer Zugabe. Nach drei letzten Lieder, eines davon der Hit „Heidi“, verließen die Musiker um 22:45 Uhr die Bühne. Man darf gespannt sein, wann sie Bamberg erneut einheizen werden!
Aktuell touren Django 3000 noch bis November 2015 durch Deutschland und Österreich.