Mit Feki.de nach Mailand - Gelato, Expo und Buspannen

02. Juni 2015Vanessa Grispo

An Pfingsten ging es dieses Jahr für 72 Bamberger Studierende mit Feki.de nach Mailand. Neben dem Dom, den Kirchen, den Museen und natürlich der Einkaufsvielfalt hat die italienische Metropole 2015 einen ganz besonderen Reiz: die Expo. Was wir alles erlebt haben, verrät euch unser Reisetagebuch.

Samstag, 23. Mai, 21 Uhr in einem Restaurant in Milano Naviglio

Liebes Tagebuch,

wir sind gestern um 22:00 Uhr in Bamberg gestartet, über Ulm und am Bodensee vorbei in die Schweiz gefahren, über den San Bernardino, am Luganer und Comer See vorbei und haben dann nach gut 10 Stunden Fahrt unser Hotel in Mailand um 8 Uhr morgens erreicht – 2 Stunden früher als geplant!

Im Bus durften wir aber noch ein wenig weiterdösen und um 10 konnten dann die Hotelzimmer bezogen werden. Im Vergleich zum letzten Jahr in Warschau haben wir dieses Mal in einem Luxuspalast gewohnt, das Hotel war ganz neu, die Bäder modern und alles sehr sauber. Sogar einen Fernseher mit deutschen Sendern hatten wir im Zimmer.

Um 11 haben wir uns dann alle vor dem Hotel versammelt und sind zusammen zum Dom aufgebrochen. Eine Karawane von 72 Menschen durch Mailand zu geleiten ging ganz schön träge vonstatten, man kommt sich vor, als würde man eine riesige Schlange durch die Stadt bewegen. Am Domplatz angekommen konnten wir uns erst mal etwas zu essen besorgen. Dann ging es für alle hinauf auf die Domterrassen, die Aussicht von dort oben ist natürlich toll, aber auch der Einblick in die Architektur des Doms – der ja immerhin auch das Wahrzeichen der Stadt ist –  war sehr beeindruckend. Oben angekommen konnten wir uns entspannen und haben ein paar Vorträgen gelauscht, die einige der Mitfahrer vorbereitet hatten. Wir haben uns auf einem Fünftel der Dachfläche niedergelassen und wurden schon fast zu einer Attraktion für die anderen Touristen. :)

Danach haben wir uns wieder selbstständig die Zeit vertrieben und um 18:30 Uhr trafen wir uns am Domplatz, um zum gemeinsamen Abendessen aufzubrechen. Wir hatten im Naviglio Viertel (im südlichen Stadtteil) mehr oder weniger ein ganzes Restaurant reserviert. Die Fahrt dorthin hat zwar etwas gedauert, aber wir haben trotz der riesigen Gruppe niemanden verloren und sind nach Plan dort angekommen. Naviglio ist eines der beliebtesten Viertel in Mailand, am Ufer von zwei Kanälen reiht sich eine Bar an die andere. Dort gibt es auch die für Italien typischen Aperitivi: Man bestellt ein Getränk und kann sich am oft sehr umfangreichen Büffet den Bauch vollschlagen. Das werden wir am Sonntag dann wahrscheinlich auch machen. Hier im Restaurant kam jetzt aber auch jeder auf seine Kosten, wir haben das Lokal für uns alleine und die Bedienungen und der Besitzer freuen sich so über unseren Besuch, dass wir wirklich ganz toll bedient werden. Das Essen ist auch super lecker.

Jetzt geht dann jeder seiner Wege und morgen teilt sich unsere Gruppe. Ein Großteil (59 Leute) wird zur Expo fahren und der Rest widmet sich einem kulturellen Alternativprogramm.

Sonntag, 24. Mai, 24 Uhr im Hotel B&B Milano Sesto

Liebes Tagebuch,

trotz Schlafdefizits klingelte der Wecker heute recht früh, denn pünktlich 9 Uhr ging es los in Richtung Expo. Nach einer Stunde U-Bahn quer durch die Stadt standen wir auf dem Expo-Gelände. Also fast. In Mailand wird aus allem Geld gemacht, daher gilt das Tagesticket der Metro natürlich nur bis zur vorletzten Station und an der letzten Station begrüßte uns eine Wand aus Metro-Mitarbeitern (sicherlich „rein zufällig“). Da wir uns aber perfekt unwissend gestellt haben, konnten wir dann auch ohne „Aufpreis“ passieren.

200 Hektar Expo-Fläche erwarteten uns. Der geübte Expo-Gänger fing bei den hinteren Pavillons an, während sich an den vorderen Ständen bereits die ersten Schlangen bildeten. Vom recht einfachen Pavillon mit ein paar Videowänden bis hin zum interaktiven Erlebnisschloss war alles vertreten. Mittelpunkt des Geländes war ein gigantischer Lebensbaum aus Holz, welcher von Wasserfontänen umgeben war. Zum Glück war der Hauptgang des Geländes überdacht, denn die Sonne hat es zeitweise etwas zu gut mit uns gemeint.

Nach einer Reise quer durch die Welt ging es am Abend wieder ins Bar-Viertel Mailands, schließlich hatten wir ordentlich Hunger und man muss das italienische All-you-can-eat schließlich auch testen! Für 11€ pro Person ein guter Preis, wenn die Getränkepreise nur nicht wären... Aber was soll's, wir sind schließlich im Urlaub. Und so war unsere nächste Station das Movida, eine typisch italienische Bar. Dort haben sich auch einige von der alternativen Tagestour (ohne Expo) eingefunden und die Geschichten des Tages wurden in geselliger Runde ausgetauscht. Es scheint für jeden ein super Tag gewesen zu sein! Das viele Laufen macht aber auch recht müde, sodass es jetzt endlich ins Bett geht. :)

Sonntag, 24. Mai, 22 Uhr im Movida in Milano 

Liebes Tagebuch,

gerade eben haben wir einige aus der Expo-Gruppe wiedergefunden, wir als diejenigen, die heute nicht zur Expo wollten (das waren nur 13 Leute), haben uns ein schönes Alternativprogramm gemacht.

Für uns ging es nicht so früh los wie für die Expo-Gruppe, halb 10 wurde gefrühstückt und eine Stunde später ging es dann entspannt los. Zunächst mussten wir uns im Supermarkt mit Wasser eindecken, denn auch wenn es „nur“ 25 Grad waren, die Sonne brutzelte ordentlich und einen Hitzschlag konnte wirklich keiner gebrauchen.

Zunächst sind wir zur Kirche Sant’Ambrogio gefahren und haben uns den großen Gebäudekomplex angesehen, dann ging es in das Museo Nazionale della Scienza e della Tecnologia Leonardo da Vinci. Dort ist ein ganzes Stockwerk dem Namensgeber gewidmet, der nicht nur Künstler, sondern auch Architekt, Biologe, Astrologe, Physiker und vieles mehr war. Viele seiner Zeichnungen sind dort ausgestellt, ebenso wie zahlreiche Modelle, die auf seinen Entwürfen beruhen. Wir waren alle fasziniert davon, wie sehr dieses Genie seiner Zeit voraus war und das Museum hat das Ganze sehr schön aufgearbeitet. Eine weitere Abteilung war sehr interessant, dort ging es um das Bevölkerungswachstum; sehr beeindruckend waren die Luftbilder zahlreicher Großstädte der ganzen Welt.

Nachdem wir dort sehr viel gelaufen waren, sind wir auf dem Weg zum Mittagessen noch bei der Kirche Santa Maria delle Grazie vorbeigekommen, welche das berühmteste Wandgemälde da Vincis, „Das letzte Abendmahl“, beherbergt. Das konnten wir leider nicht besichtigen, da aufgrund des Denkmalschutzes nur 30 Leute alle 15 Minuten dort hineinkönnen und das sehr früh gebucht werden muss. Dafür war unsere Gruppe dann leider etwas zu groß. Wer frühzeitig seine Reise nach Mailand plant, hat aber gute Chancen einen „Termin“ zu erwischen.

Zum Mittagessen sind wir in die Bar Magenta gegangen, eine typische Mailänder Bar, in der abends auch Aperitivi während des Fußballschauens angeboten werden. Tagsüber kommen die Mailänder dorthin, um ein schnelles Mittagessen zu bekommen und dementsprechend voll war das Lokal. Da wir aber nur eine kleine Gruppe waren (immerhin 59 Leute waren ja auf der Expo), sind wir alle untergekommen und haben ein leckeres und günstiges Mittagessen bekommen. Zum Verdauen und Entspannen sind wir dann zum Parco Sempione gelaufen und haben dort in der Sonne im Gras (neben hunderten anderen Menschen) entspannt. Bevor der gemeinsame Tag zu Ende ging, sind wir alle zusammen noch zur Kirche San Bernardino alle Ossa in der Nähe des Domes gefahren. Diese Kirche ist außergewöhnlich, da sie ein Beinhaus (Ossarium) beherbergt. Die Wände sind mit menschlichen Gebeinen geschmückt. So etwas gibt es nicht nur in Mailand, es war seit dem 11./12. Jahrhundert teilweise recht üblich, weil aus Platzgründen auf vielen Friedhöfen die Grabfelder neu belegt werden mussten und den Toten in den Beinhäusern neue, letzte Ruhestätten eingerichtet wurden. Diese Kirche war den Besuch auf jeden Fall wert und ist so etwas wie ein „Geheimtipp“, wenn man Mailand besucht. Morgen werden wir den Trip auch noch mit den Expo-Leuten machen, da sich schon großes Interesse angemeldet hat.

Danach war das Programm für diesen Tag vorbei, wir haben uns zerstreut, aber der Großteil der Truppe hat sich abends wieder im Naviglio-Viertel eingefunden, um sich dort bei Cocktails und Aperitivo den Bauch vollzuschlagen. Jetzt sitzen wir hier und tauschen unsere Erlebnisse des Tages mit den Expo-Leuten aus.

Dienstag, 26. Mai, 7 Uhr auf einer Kreuzung in Nürnberg

Liebes Tagebuch,

gestern haben wir den letzten Tag in Mailand verbracht. Um 9:30 Uhr waren alle beim Frühstück und danach wurde ausgecheckt, der Bus beladen und letzte organisatorische Dinge geklärt. Ein Großteil der Truppe ließ sich noch mal zu der „Knochenkirche“, wie wir sie inzwischen nennen, begleiten. Wie alle anderen gingen aber auch die Leute aus dieser Truppe nach dem letzten Programm ihrer Wege, um die letzten Stunden in Mailand auf eigene Faust zu genießen. Viele gingen natürlich shoppen, wenn man in Mailand ist muss man sich dafür natürlich Zeit nehmen. Da das auf Dauer aber recht anstrengend wird, haben sich viele nachmittags im Parco Sempione ausgeruht, sich noch ein Eis und ein letztes Mal ein richtiges, italienisches Abendessen geholt. Um 20:00 Uhr war dann Abfahrtszeit. Der Busfahrer prophezeite uns eine Ankunftszeit in Bamberg von 6 Uhr morgens – das wäre etwas unpraktisch gewesen, aber dazu ist es am Ende sowieso nicht gekommen.

Denn um ca. 6 Uhr endete die Reise mit unserem treuen Doppeldeckerbus mitten auf einer Kreuzung in Nürnberg. Diagnose? Getriebeschaden. Mit so was bewegt man sich keinen Millimeter mehr. Uns blieb dann nichts anderes übrig, als dort im Bus auszuharren und auf die Rettung durch Ersatzbusse zu warten. Das Ganze dauerte dann auch gut zwei Stunden, um 8:00 Uhr wurden wir dann gerettet. Zwischendurch war es sogar möglich ein bisschen zu schlafen, obwohl uns die vorbeifahrenden, hupenden Autos schnell wieder aus dem Schlaf rissen. Sahen wir wirklich so aus, als wollten wir die Kreuzung gerne blockieren? Man muss es positiv sehen: Wir konnten froh sein, dass das Getriebe nicht schon auf der Hinfahrt aufgegeben hat oder irgendwo auf dem San Bernardino. In der Nähe von Bamberg war es dann kein allzu großes Drama, wir wären ja sonst viel zu früh zu Hause angekommen. Letztendlich kamen wir also gegen 9 Uhr erschöpft in Bamberg an.

Was bleibt uns von dieser Studienfahrt? Wir hatten eine tolle Zeit in Milano, wir hatten super Glück mit dem Wetter. Trotz der italienischen Bemühungen uns zu sabotieren, lief alles mehr oder weniger nach Plan und wir haben sehr viele schöne, spannende Geschichten mit nach Hause gebracht.

Bis zur nächsten Studienfahrt im Sommer 2016: Mit Feki.de nach…?

Weitere Fotos gibt es in unserer Lichtbildergalerie.

 

Text: Vanessa Grispo und Martin Schmalfuß

Fotos: Lorenz Merle, Maria Dirschauer und Feki.de