Am 31. Oktober luden die Bamberger Symphoniker zum semesterlichen Studentenkonzert in die Konzerthalle ein. Unter der Leitung von Karl-Heinz Steffens standen dieses Mal zwei Symphonien der deutschen Romantik auf dem Programm: Felix Mendelssohn Bartholdys „Italienische“ und die „Rheinische“ von Robert Schumann.
Wie bei den Studentenkonzerten üblich, gab Dirigent Steffens vor Konzertbeginn eine kurze Einordnung der Komponisten und Werke. So sind Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) und Schumann (1810-1856) trotz beinahe identischer Lebensdaten und epochaler Zugehörigkeit zur Romantik kaum miteinander vergleichbar.
Felix Mendelssohn Bartholdy, ein musikalisches Wunderkind aus wohlhabender Familie, hatte ideale Bedingungen, um sein Talent zu entfalten und seine Kreativität anzuregen. So konnte er unter anderem eine längere Reise nach Italien unternehmen, die ihn auch zu der von den Bamberger Symphonikern präsentierten fröhlich-lebhaften „Italienischen“ Symphonie inspirierte.
Robert Schumann dagegen musste zeitlebens um sein Auskommen als Komponist kämpfen und litt unter physischer Anfälligkeit und Depressionen. Die „Rheinische“ Symphonie komponierte er in Düsseldorf, wo er 1850 die Stelle als Städtischer Musikdirektor annahm. Das Werk spiegelt seine anfängliche Begeisterung über den euphorischen Empfang im Rheinland wieder, der jedoch schnell abflaute und in Verzweiflung endete.
Das Publikum erlebte also an diesem Abend zwei heitere Stücke, die von den Bamberger Symphonikern in mitreißender Weise gespielt wurden. Als besonderen Abschluss des Abends gab es obendrauf noch die Uraufführung einer extra für die Bamberger Symphoniker komponierten Zugabe. Der anwesende Komponist Simon Holt beschrieb das von ihm geschriebene Stück als den Versuch, das Orchester schlafwandeln zu lassen. Damit gelang ein effektvoller Kontrast zu den zuvor gehörten Stücken. Die Zugabe „an icicle of moon“ entließ das Publikum in zum herbstlichen Halloween-Abend passender Stimmung.