„UK: Die angebliche Party-Generation ist eine Stuben-hocker-Generation. Mehr als jeder fünfte Studierende hatte binnen sieben Tagen das Haus nicht verlassen, mehr als in der Gesamtbevölkerung“. // Heïdi Soupault schreibt im Januar 2021 in einem Brief an den Staatspräsidenten Frankreichs, Emmanuel Macron: »Monsieur le Président, ich bin 19 Jahre, und ich fühle mich tot (...). Alle meine Pläne fallen auseinander, und im gleichen Rhythmus meine psychische Verfassung«.
Welche staatlichen Pandemie-Hilfen haben die EU-Staaten für ihre Studierenden aufgelegt? Was unternimmt das zentralistische Frankreich, was das föderalistische Deutschland um Studierenden, die materiell oder psychisch in Not sind, unter die Arme zu greifen? Diesen Fragen geht die neue Ausgabe des DSW-Journals des Deutschen Studentenwerks nach.
Im Mittelpunkt der von Jeannette Goddar durchgeführten Analyse stehen Frankreich und Deutschland. Die französische Regierung bietet ihren Studierenden zwei Mensa-Essen für einen Euro pro Woche, 20.000 zusätzliche studentische Tutor/-innen-Stellen in den Hochschulen, 1.200 TutorInnen-Stellen in den Wohnheimen der französischen Studierendenwerke und staatliche Gutscheine für Konsultationen bei einer Psychologin oder einem Psychologen. Zudem stehen 56-Millionen-Euro-Notfonds zur Verfügung.
Deutschland hat ein Paket aus BAföG-Weiterbezug, der vorübergehenden Zinsbefreiung des KfW-Studienkredits und einer über die Studierendenwerke umgesetzten Zuschuss-Überbrückungshilfe geschnürt. Auffällig wird hier, dass in Frankreich viel mehr Kreativität und Vielfalt am Werk sind.
Nach Seitenblicken auf die staatlichen Hilfen in Österreich, den Niederlanden, in Dänemark, Großbritannien, Belgien, Italien und Polen wird klar: Einen europäischen Weg, wie sonst in der Pandemiebekämpfung gern beschworen, gibt es bei der Unterstützung der Studierenden nicht. Martina Darmanin, Präsidentin der European Students Union (ESU), versichert, dass Sie mit Nachdruck für mehr Einheitlichkeit in Europa eintreten werden. „Doch vielleicht entscheidender ist, dass soziale wie nationale Herkunft aktuell noch mehr über Bildungschancen entscheiden als zuvor“, so Darmanin.
Wenn du mehr über die unterschiedlichen Maßnahmen lesen willst, findest du die ganze Analyse hier auf den Seiten 12 bis 17.