Zivilklausel, WLAN, Gedenktafeln mit dem Inhalt "Heldentod",...

Zivilklausel, WLAN, Gedenktafeln mit dem Inhalt "Heldentod",...

10. Januar 2018Abeln Thomas

Am 9. Januar traf sich der studentische Konvent zur dritten Sitzung innerhalb der Legislaturperiode. Neben Berichten wurden auch kontroverse Anträge wie Zivilklausel, Positionierung gegen die Studiengebühren von Nicht-EU-Ausländern und einige mehr besprochen.

Zu der Fairtrade-Selbstverpflichtung (wir berichteten) wurde festgehalten, dass in der AG Nachhaltigkeit zwei studentische Vertreter bzw. Vertreterinnen sitzen. Diese haben ihr Votum aus studentischer Sicht abgegeben und sollen demnächst dem studentischen Konvent über ihre Arbeit berichten. Auch wird das Referat für Qualität in Studium und Lehre wieder stärker gebraucht. In einigen Studiengängen kam es zu Problemen, z.B., dass in einigen Prüfungen alle Studierenden durchgefallen sind. Sollten Zweifel an der Qualität bestehen, so bittet der studentische Senator Vitus Mayr um Rückmeldung, damit die Studierendenvertretung (StuVe) reagieren kann. Die Umfrage der StuVe ist beendet, wobei 580 Personen teilgenommen haben. Ein nicht-öffentliches Gespräch mit den Bürgermeistern und den Fraktionsvorsitzenden wird kommende Woche stattfinden.

Die Fachschaft GuK berichtet über Probleme, die in ihrem neuen Büro in der U2 noch zu beheben sind. U.a. fehlt ein Telefonanschluss. Der Fachschaftenrat erklärt, dass es immer wieder zu Problemen mit dem Veranstaltungsservice der Universität kommt. Auf der neuen Website der StuVe, die vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit betreut wird, wurden schon immer wieder kleine Berichte veröffentlicht. Auch wurde der Haushaltsplan verabschiedet. Des Weiteren wurde eine Stellungnahme an das Studentenwerk verabschiedet. Von einem Studierenden kam die Information, dass im Bambados der Studierendentarif nur bis zu einem Alter bis 27 Jahre gelte. Ist man älter und Student bzw. Studentin, muss der volle Erwachsenentarif gezahlt werden. Die Jusos wollen dies kommunalpolitisch ansprechen und auch bei einem Bürgermeistergespräch kommende Woche soll darüber diskutiert werden.

Insgesamt wurde auch über fünf Anträge beraten. Den Anfang machte der Antrag der Juso-HSG über eine Zivilklausel. Diese sieht vor, dass die Uni offenlegt, ob und in wieweit militärische Forschung betrieben wird. Außerdem soll in das Leitbild eine Klausel eingeführt werden, dass nur eine zivile Forschung an der Universität erlaubt ist. Auch sollen alle Dozierenden eine entsprechende Erklärung unterschreiben. Die Zivilklausel wurde an vielen deutschen Hochschulen eingeführt und ist teilweise in Landesgesetzen verankert worden. Auf Nachfrage, welche Forschung ausgeschlossen ist erklärten die Jusos, dass dies dem Leitbild abgeleitet werden könne. Forschung, die bei Kampfhandlungen Nutzen bringen könnte, sei nicht erlaubt. Eine Forschung von posttraumatischen Belastungsstörungen von Soldatinnen und Soldaten falle ihrer Ansicht nach nicht darunter, da sie nicht militärisch sei, weil hier der Mensch im Vordergrund stehe. Bei Missachtung soll außerdem letztlich der Senat über Sanktionen entscheiden. Es wurde angemerkt, dass durch die Zivilklausel Gelder verloren gehen könnten. Dem wurde entgegnet, dass es hierzulande Grundverständnis sei, friedlich zusammen zu leben, weshalb auch die Forschung friedlichen Zwecken dienen müsse. Der Antrag wurde angenommen. Jusos, LAF/SDS und teilweise die USI stimmten dafür, LHG, RCDS und Teile der USI dagegen.

Die LAF/SDS fordert, dass auch Änderungsanträge und Diskussionsprotokolle veröffentlicht werden. Nicht-öffentliche Debatten werden ausgeschlossen. Ziel ist eine größere Wahrnehmung bei den Studierenden. Es kam Kritik, dass zukünftige Arbeitgeber nicht genau nachverfolgen sollten, wie sich positioniert wurde. Dem wurde entgegnet, dass die Protokolle nicht für Facebook bestimmt seien. Diese sollen auf der Homepage veröffentlicht werden. Allgemein kam die Frage auf, wie die Protokolle auszusehen haben und ob es in den Aufgabenbereich des oder der Protokollierenden gehört oder des AK Öffentlichkeitsarbeit fällt. Der Antrag wurde daraufhin vertagt und die Antragstellenden aufgefordert, Kriterien für die Protokolle zu erarbeiten.

Die Gedenktafeln für die gefallenen Angehörigen der damaligen Hochschule im ersten Weltkrieg in der U2 und in der U5, jeweils im ersten Obergeschoss, sind im damaligen Zeitgeist mit Formulierungen versehen wurden. Sie beinhalten Formulierungen wie "Heldentod" und "Vaterland". Die LAF/SDS merkt in ihrer Begründung an, dass es Krieg ein Versagen der Diplomatie sei und daher nichts beschönigt werden soll. Die Gedenktafeln sollen daher durch die Universität mit Hinweisschildern versehen werden, die die Zusätze historisch-kritisch einsortieren sollen. Auf Nachfrage, ob Studierende nicht im Stande seien, selbst zu reflektieren, wurde geantwortet, dass die Gedenktafeln zum Nachdenken anregen sollen. Der Text soll durch die Universität formuliert werden, damit dies neutral ist. Bei Enthaltung der LHG, des RCDS und Teilen der USI wurde der Antrag angenommen.

In Baden-Württemberg wurden Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer eingeführt und in Nordrhein-Westfalen stehen diese zur Debatte. Dies sieht die LAF/SDS zum Anlass, die Universitätsleitung dazu aufzufordern, sich dagegen zu positionieren und dass der Konvent als gewählte Institution sich solidarisch mit anderen studentischen Initiativen gegen Studiengebühren zeigt. Daraufhin wurde eingeworfen, dass der Studentische Konvent kaum gehört werde und es eine Frage der Gerechtigkeit sei, Nicht-EU-Ausländer zahlen zu lassen, wenn EU-Bürger im Ausland das Studium zahlen müssten. Dem wurde entgegnet, dass die Uni mit Internationalität werbe und man nicht immer Gleiches mit Gleichem vergelten dürfe. Dem folgenden Geschäftsordnungsantrag auf Schließung der Redeliste wurde zugestimmt. Der RCDS und die LHG stimmten gegen den Antrag, Jusos, LAF/SDS und großenteils die USI dafür.

Es wurde festgestellt, dass das WLAN in einigen Vorlesungsräumen und in den Teilbibliotheken nicht immer einwandfrei funktioniert. Daher soll gemäß Antrag der Juso-HSG die Universität das WLAN und die städtischen Internetleitungen überprüfen und einen entsprechenden Bericht an den Konvent und die Stadt schicken. Die Stadt werde bei Bedarf den Glasfaserausbau bei Universitätseinrichtungen Vorrang gewähren. Die Universität wird gemäß der Änderungsanträge zu diesem Antrag auch aufgefordert, das Rechenzentrum mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten und, sofern erfolgt, das Blockieren von Mobilgeräten zu Gunsten der Laptops und Tablets zu unterlassen. Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt.

 Die nächste Sitzung findet am 14. Februar 2018 statt.

Treffen von Studierendenvertretung und Studentenwerk

Treffen von Studierendenvertretung und Studentenwerk

03. November 2017Abeln Thomas

Am 2. November trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Studierendenvertretung mit Vertretern des Studentenwerks Würzburg, um Themen wie den Neubau der Innenstadtmensa, den Neubau des Pestheims und weitere Themen zu besprechen.

Angebot in den Mensen

Aus Gründen der Nachhaltigkeit wurden Mehrwegbecher eingeführt, die in der Anschaffung 4€ kostet. Diese sollen bei allen Partnern der Aktion Bambecher zum Spülen zurückgegeben werden können, woraufhin man einen frischen Becher erhält und umgekehrt. Ziel sei es, deutlich weniger Einwegbecher zu benutzen. Daher kosten sie nun 0,10€. Diese werden aus wirtschaftlichen Gründen, ein Becherautomat koste zu viel, nur an der Kasse verkauft. Die Plastikbecher der Automaten würden demnächst durch Pappbecher ersetzt. Da viele Studierende Porzellantassen noch mit in die Vorlesungen nehmen, wird eine Möglichkeit der Tassenrückgabe nach Schließung der Cafeterien überlegt. Die Brötchen müssen aus Hygienegründen eingetütet werden. Die speziellen Tüten sollen die Brötchen frisch halten, daher werde kein anderes Material verwendet.

Vier Mensen des Studentenwerks Würzburg wurden mit drei Sternen für veganes Essen ausgezeichnet, darunter eine in Bamberg. Diese Anzahl ist gegenüber anderen Studentenwerken hoch. Jeden Tag wird ein veganes Gericht angeboten. Sojamilch als veganer Ersatz zur Milch sei möglich und soll ausprobiert werden. Convenience-Produkte würden verwendet, wenn es durch Küchenkräfte nicht besser hergestellt werden kann. Das Studentenwerk achte dabei auf hohe Qualität. Auch strebe es an, keine Produkte zu verarbeiten, die Geschmacksverstärker beinhalten. Insgesamt wurden mehrere Siegel eingeführt, die auf besondere Produkteigenschaften wie Fairtrade oder regional (im Umreis von bis zu 150km um Würzburg) hinweisen sollen. Außerdem bieten sie lieber ein Bio-Gericht nur aus Bio-Produkten an, als in mehreren diverse Bio-Zutaten zu verwenden. Aufgrund dessen, dass in Bamberg nur eine Kochmensa vorhanden ist, sind nur eingeschränkt Aktionswochen möglich. Jedoch ist das Studentenwerk für Kooperationen offen wie die Internationale Woche mit AIESEC.

Aktuell muss bei Aufladung des Ausweises an der Kasse 1€ bezahlt werden. Zweck ist, die Studierenden zur Aufladung an den Aufwertern zu bewegen, damit schneller an der Kasse kassiert werden kann. Für Sommersemester 2018 ist ein neues Uploadverfahren vorgesehen. Bei Zustimmung zum SEPA-Mandat wird bei Unterschreitung eines bestimmten Geldwertes auf der Karte durch das System nachgefragt, ob aufgeladen werden soll. Der Betrag der Aufladung kann individuell gestaltet werden. Auch sei in Überlegung, das Bargeld komplett in den Mensen und Cafeterien abzuschaffen. Dabei müssten, sofern kein Studierendenausweis vorhanden ist, weitere Karten in Umlauf gebracht werden.

An der Feki-Mensa kam es zu Vandalismus. Die Stühle wurden beschädigt. Damit die Polizei reagieren kann, ist eine Umzäunung des Geländes notwendig. Dieser Zaun soll relativ niedrig sein. Trotzdem ist es ausdrücklich erlaubt, auch nach Schließung der Mensen die Stühle und Tische zu nutzen, wenn anschließend der Müll aufgeräumt wird.

Neubau der Innenstadtmensa und Neuigkeiten an der ERBA

Die Innenstadtmensa wird neu gebaut werden. Nun haben die Vorbereitungen für die Ausweichmensa begonnen. Die Ausweichmensa wird aus Zelten und Containern bestehen und auf der Grünfläche neben der Markusplatz-Cafeteria errichtet werden. In diesem Übergangsgebäude sind ca. 85 neue Sitzplätze geplant. Ein weiterer Aufwerter wird nicht eingerichtet. Am 22.12.17 wird die Mensa geschlossen werden. Für den Umbau sind 1,5 Jahre vorgesehen und im Oktober 2019 soll die Mensa wiedereröffnet werden. Während der Zeit des Neubaus ziehen die Angebote des Studentenwerks in die Kapuzinerstraße 24, konkret das BAföG-Amt, die psychologische und die Rechtsberatung. Das Studentenwerk strebt an, nach der Renovierung des Schwanenhauses beide Stockwerke zu beziehen, damit alle Angebote an einem Ort sind.

In der aktuellen Austraßenmensa können derzeit ca. 500 Essen ausgegeben werden. Der Neubau soll bis zu 1200 Essensausgaben täglich ermöglichen. Im Erdgeschoss ist hierbei die Produktion und die Essensausgabe geplant, im Obergeschoss Sitzgelegenheiten zum Essen. Auch soll eine Bühne für kulturellen Raum eingerichtet werden. Hierbei ist eher eine Szenenfläche als ein klassisches Theater vorgesehen und soll Hochschulgruppen die Möglichkeit bieten, sich mit kulturellen Beiträgen darzustellen.

Die Inbetriebnahme des Fettabscheiders an der ERBA, der Speisereste vom Spülwasser trennen soll, ist für das Sommersemester vorgesehen. Dieser soll im mittleren Treppenhaus installiert werden. Auch anschließend bleibt die Cafeteria eine Cafeteria und wird nicht zur Mensa hochgestuft. Eine Salatbar ist nicht angedacht. Dafür würden eigens Salatteller hergerichtet. Auch die im vergangenen hochschulöffentlichen Gespräch mit der Universitätsleitung angedachte Erweiterung an Sitzmöglichkeiten ist aus Platzgründen nicht möglich.

Neubau Pestheim

Der älteste Wohnkomplex des Pestheims (Pestalozzistraße) wird abgerissen, da eine Sanierung nicht möglich sei. Die Mietverträge sind daher bis April 2019 befristet. Hierbei seien 216 Mieterinnen und Mieter betroffen. Diese sollen bei der Wohnungssuche bei anderen Wohnheimen des Studentenwerks bevorzugt werden. Alternativer Wohnraum konnte nicht gefunden werden. Baubeginn ist für Oktober 2019 angesetzt, die Bauzeit 1,5 Jahre. Das neue Gebäude soll in modularer Bauweise gebaut werden, da dies schneller gehe und das Bauwerk danach interessanter aussehe. Die Mieten sollen im Anschluss nur um die allgemein übliche Erhöhung steigen. Auf Nachfrage antworteten die Vertreter des Studentenwerks, dass die Mietverträge in deutscher Sprache gehalten sein müssen. Eine Kündigung auf Englisch sei geplant. Alle Sachbearbeiterinnen und -bearbeiter können Englisch. Sollte es trotzdem zu Problemen kommen, kann eine Infomail nach Würzburg geschickt werden.

Fragen zu Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in den Mensen und Cafeterien

Des Weiteren standen Fragen zu den Beschäftigungsverhältnissen in den Mensen an. Auf Nachfrage wurde erklärt, dass die Mehrzahl aller in den Mensen eingesetzten Arbeitnehmer unbefristet angestellt sei. Teilweise werden Saisonkräfte auf die Dauer von zehn Monaten in den Cafeterien eingesetzt. Diese seien mit ihren Arbeitsverhältnissen sehr zufrieden, da sie während der Sommerferien schließlich Zeit für ihre Familien haben. Des Weiteren seien gegenüber anderen Studentenwerken gut gestellt. In der vorlesungsfreien Zeit werde wenig Umsatz generiert, sodass sich die Öffnung dieser nicht rentiere. Die langen Wartezeiten an der Markusplatz-Cafeteria liegen demnach daran, dass sie nicht als Mensa konzipiert sei. Aufgrund der niedrigen Arbeitslosigkeit können zudem Ausfälle durch lange Krankheit nicht durch Leiharbeit ö.a. gedeckt werden.

Weitere Themen

Für die psychologische Beratung bekommt das Studentenwerk keine Zuschüsse. Ein Ausbau der Beratung auf 30 Stunden in der Woche sei erfolgt. Zur besseren Gestaltung des Angebots ist eine Buchführung angestrebt. Die Organisation der Rechtsberatung konnte durch telefonische Anmeldung verbessert werden. Sollte ein weiterer Ausbau nötig sein, besteht die Überlegung, den Grundbetrag zu erhöhen.

Eine Umbenennung des Studentenwerks in Studierendenwerk ist nicht angestrebt. Andere Themen wie Neubau der Mensa o.ä. sei wichtiger. Auch seien Kosten für die Änderungen zu berücksichtigen und das Hochschulgesetz hindere die Umbenennung. Sollte das Hochschulgesetz geändert werden, werde die Umbenennung erfolgen.

Die Werbung an den Mensen wird durch Campus direkt organsiert. Innerhalb des Speisesaals dürfe keine Werbung stattfinden. Außerdem werde Werbung nur erlaubt, wenn dies für Studierende einen Mehrwert liefere. Ansonsten soll Werbung vor der Tür stattfinden.

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