Spieler in diesem tragikomischen Endspiel des Lebens sind Hamm, blind und an einen Rollstuhl gefesselt, und Clov, sein Diener. Die beiden wohnen in einem heruntergekommenen Verschlag. Es gibt nichts mehr in ihrer Welt, keine Fahrräder, kein Essen; draußen wartet nur Ödnis und in ihrem Alltag die immer gleichen Routinen. Auch Hamms Eltern sind mit von der Partie – sie leben in Mülltonnen und erinnern sich wehmütig an bessere Tage.
Was gibt es noch für Erwartungen an das eigene Leben, welche Hoffnung auf Veränderung und welchen Sinn hat das Ganze überhaupt? Letztlich ist es nur die gegenseitige Abhängigkeit, die die Figuren antreibt und beieinander hält.
Den Schauspielern des WildWuchs Theaters gelingt unter Regie von Frank Froeba eine wunderbare Interpretation ihrer Rollen:
Sebastian Stahl spielt den Hamm in all seinen Facetten – von aufbrausend-dominant bis zögerlich-unentschlossen – mit größtmöglicher Natürlichkeit. Monologe, Dialoge, das Rezitieren eigener Geschichten wirken nie aufgesetzt und changieren doch immer im genau passenden Maße zwischen spröde und emotional.
Seinen Gegenpart, den Diener Clov, verkörpert Florian Berndt genauso überzeugend: Seine Verdrossenheit ob der gleichförmigen Realität, in der sich heute nicht von morgen oder gestern unterscheidet. Das zaghafte Aufbäumen gegen Verhältnisse, an denen er nichts ändert, weil ihm die Kraft oder der Mut dazu fehlt.
Auch Daniela Modlinger und Holger Anders in den Rollen von Hamms Eltern sorgen für jede Menge tragikomische Momente. Die Absurdität der Szenen bringt das Publikum immer wieder zum Lachen, während sich gleichzeitig die Ausweglosigkeit der Charaktere nachvollziehen lässt.
Wer dieses schlicht inszenierte und fabelhaft gespielte Stück sehen möchte, hat dazu noch an einigen Terminen dazu Gelegenheit.
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