Wie immer am 31. Dezember feiern wir das Ende des alten Jahres und begrüßen um Mitternacht das neue Jahr mit einem Feuerwerk. Doch warum feiern wir eigentlich Silvester und wo liegt der Ursprung der vielen Bräuche und Rituale dieses Festes?
Name und Bedeutung
Auch wenn er in Deutschland kaum verbreitet ist, Silvester ist ein ganz normaler Vorname. Er stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Waldmensch“ oder „der zum Wald Gehörende“ (silva bedeutet Wald). Dass wir heutzutage das Neujahrsfest mit dem Namen Silvester in Verbindung bringen, geht auf Papst Silvester I. zurück, der am 31. Dezember 335 n. Chr. starb.
Seit 813 n. Chr. wurde der 31.12. als sein Namenstag geführt. Doch die Verbindung des Namens Silvester und dem Jahresendfest kam erst 1582, als durch die Gregorianische Kalenderreform der letzte Tag des Jahres vom 24. auf den 31. Dezember verlegt wurde, also auf Silvesters Todestag.
Herkunft
Auch wenn der Name auf einen kirchlichen Ursprung schließen lässt, reichen die Wurzeln von Silvester viel weiter zurück. Bereits die Römer begingen mit ausschweifenden Feierlichkeiten das neue Jahr. Erstmals im Jahre 153 v. Chr., als der Jahresbeginn vom 1. März auf den 1. Januar verschoben wurde. Auch die Germanen und Kelten feierten den Jahreswechsel. Dieser fand bei ihnen zur Wintersonnenwende statt. Im germanischen Volksglauben stellte man sich vor, wie zu dieser Zeit der Gott Wotan mit seinem wilden Heer durch die Lüfte sauste. Die Dunkelheit und den Schrecken der Nächte versuchte man mit Lärm und Feuer zu vertreiben.
Bräuche und Riten zum Jahreswechsel
Kelten und Germanen glaubten, dass sich zur Jahreswende die Tore zwischen den Reichen der Lebenden und der Toten öffneten. Mit viel Krach sollten böse Geister und Dämonen ferngehalten werden. Mit Rasseln und Peitschen wurde daher Lärm geschlagen.
Im Mittelalter benutzte man dann Pauken und Trompeten, in der Renaissance schoss man mit Böllern, Gewehren und Kanonen. Heute sorgen unsere Feuerwerkskörper für den Lärm, aber auch für ein einzigartiges Spektakel.
Pünktlich um 12 Uhr stößt man für gewöhnlich mit einem Glas Sekt an und sagt „Prosit Neujahr“. Prosit kommt aus dem Lateinischen und leitet sich von dem Verb prodesse (= nützen) ab. Der Trinkspruch bedeutet daher so viel wie „es nütze“ oder „es möge gelingen“. Man wünscht sich und seinen Mitmenschen also ein erfolgreiches neues Jahr.
Das Jahresende lädt natürlich auch für einen Blick in die Zukunft ein. Es hat Tradition an Silvester zu versuchen Vorhersagen für das kommende Jahr zu treffen. Orakelbräuche gehören seit jeher auch zum Jahresendfest. Früher war das Bibelstechen verbreitet, um einen Blick in die Zukunft zu wagen. Dabei wurde die Bibel seitlich mit dem Daumen geöffnet und dann blind auf eine Textstelle gezeigt. Sie sollte Aufschluss über das nächste Jahr geben. Bis heute ein beliebter Brauch am Silvesterabend ist das Bleigießen. Mit dem Löffel über einer brennenden Kerze wird ein Stück Blei geschmolzen und in kaltes Wasser gekippt. Mit der daraus entstandenen Bleifigur soll man Ereignisse des neuen Jahres vorhersagen können. Ähnelt die Bleifigur z.B. einem Ball, steht einem Glück bevor, ein zerbrochener Ring jedoch sagt eine Trennung voraus.
Ein weiterer Brauch ist es, an Silvester Glücksbringer zu verschenken. Früher bastelte man sich gegenseitig Figuren, heute werden diese meist aus Kunststoff oder Marzipan hergestellt. Der Schornsteinfeger ist so ein Glücksbringer, da er dafür sorgt, dass der Schornstein des Hauses nicht verstopft und die Bewohner so nicht in der Kälte sitzen müssen. Der Marienkäfer hingegen wurde schon seit dem Mittelalter mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht, der er auch seinen Namen verdankt. Er soll seinen Besitzer vor Hexen und Unheil schützen.
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