You can`t DRAG me down - Drag ist eine erhobene Faust im Pailettenhandschuh!

You can`t DRAG me down - Drag ist eine erhobene Faust im Pailettenhandschuh!

07. Januar 2025Lisa Gromer

The Legend Of Georgia McBride – Premiere am 29.11.24 im Großen Saal des ETA Hoffmann Theaters

Emilia Geilhotti, Esther Reich, Agathe Bauer…das wären auch vorstellbare Namen für eine Drag Queen in unserem Breitenkreis. Doch uns ist vor allem eine bekannt: Olivia Jones, DIE deutsche Drag-Ikone. Sie wird nicht nur als St. Paulis Königin gefeiert, sondern erlangte 1997 durch Gewinnen des Titels "Miss Drag Queen of the World" sogar internationale Aufmerksamkeit. Ihr spöttischer Humor in Symbiose mit einem warmherzigen Kern verleiht ihrem authentischen Wesen den charakteristischen Charme.

Was macht Drag generell aus? Die Frage nach der Begriffsherkunft bleibt kontrovers. Ein plausibler Ansatz, ist, dass der Ursprung in der Theatersprache liegt, in der Männer in Frauenkleidung („dragging along the ground“ – lange Kleider, die den Boden streifen) auftraten. Auch Shakespeare soll die Bühnenanweisung „dress as a girl“ mit DRAG abgekürzt haben. Folglich wird Drag durch sogenanntes Crossdressing umgesetzt, also bewusst karikierendes Präsentieren eines Aussehens, welches konventionell dem anderen Geschlecht zugeordnet wird.

Drag ist nicht nur Kunst, Performance und Unterhaltung, sondern auch provokativer Protest. Zwar ist es heutzutage normalisiert und gesellschaftlich etabliert, es wohnt ihm aber noch immer eine aufrührerische Grundorientierung inne. Mit überspitzten Geschlechterstereotypen wird parodisch gespielt – eine ganz moderne Erscheinungsform von Punk. Drag ist mehr als nur oberflächlich, theatralisches Entertainment. Es weist ernsthaften Tiefgang auf. Ein Gedankenaustausch über Queerfeindlichkeit, Gleichberechtigung von Homosexuellen, über den Gender Pay Gap, über geschlechterspezifischen Look uvm. wird angeregt - und das auf leicht verdauliche Art und Weise. Als ob man eine bittere Pille mit süßem Zuckerguss versieht. Drag galt, vor allem früher als „safe place“, in dem Normen hinterfragt werden konnten und eine Selbstentfaltung möglich war. Kaum eine Drag ausübende Person musste keinen bedrohlichen Moment durchleben. Auch die Dragfigur Rexy in „Georgia McBride“ hat in ihrer Vorgeschichte brutale, gewalttätige Übergriffe bloß aufgrund ihres kostümierten Anblicks erleiden müssen. Genauso beschreibt Pansy eindrucksvoll: „Ob ich schon angegriffen wurde? Das ist, als würde man einen Fisch fragen, ob er weiß, wie man schwimmt“.

Die Reflexion des großzügig eingesetzten Glitzers im Drag kann symbolisch als Lichtblick interpretiert werden, denn in (politisch) dunklen Zeiten lockert Dragcontent sarkastisch mit einem Augenzwinkern auf und bietet so einen Hoffnungsschimmer. So heißt es auch im Theaterstück: „Bei so einem Präsidenten muss man Liebe im Kleinen finden“.

Auch in der Hinsicht der Wandelbarkeit ist Drag von zeitgemäßer Aktualität gekennzeichnet. Digitalisierung, Globalisierung und den Klimawandel – um nur ein paar große Punkte zu nennen- treiben die Dynamik in unserer Welt galoppierend an. Gleichermaßen steigt die Bedeutung von Flexibilität und Vielseitigkeit.

Du kannst sein, wer du willst“. Diese Möglichkeit der Rollenübernahme ist sicherlich eine Motivation von Leon Tölle und seiner KollegInnen. Aber auch jeder von uns wechselt kontextspezifisch zwischen Rollen unseres Selbst wild umher. Man ist als Ehefrau/-mann anders drauf wie als PolizistIn im Beruf (hoffentlich…). Vielleicht ist man bei der Kindererziehung brillant, während man selbst noch ein Kind von jemandem ist. Jedem noch so harten Mann grausts vor der Männergrippe: „Jeder Mann hat eine weibliche Seite“ heißt es im Stück.

JedeR kann Drag machen. Das zeigt das Stück, denn ehemaliger Elvis-Imitator Casey schlüpft notgedrungen in die Rolle einer Dragqueen zusammen mit seiner Kollegin Miss Tracy Mills in Florida. Anfangs findet er nur langsam Zugang zu dieser neuen Identität, doch im Laufe der Zeit beginnt er, die Gelegenheit, für eine Weile seinem anderen Ich zu entkommen, zu schätzen und die Rolle zu genießen., Dadurch wird auch mit dem Vorurteil aufgeräumt, Drag-PerformerInnen auf ihre Sexualität zu reduzieren. Casey, heterosexuell, erwartet ein Kind mit seiner geliebten Frau Jo und hat zuvor keinerlei Bestrebungen gezeigt, seine weibliche Seite genauer zu erforschen, sondern übernahm die Rolle nur aus externem Druck. Mit der Zeit bemerkt er, dass sein unerschütterlicher Optimismus und seine Hoffnung perfekt zur Mentalität der Drag-Welt passen: „Ich liebe die Musik, das So-tun-als-ob“. Die anfängliche Skepsis und Ablehnung existierte auch in seiner Frau und dem Bar-Besitzer Eddie (stellvertretend für das gesellschaftliche Unbehagen). All diese finden aber Gefallen an diesem neuen Lebensgefühl und zelebrieren es schlussendlich so sehr, dass man an ihnen einen Glow-Up vermerken kann, sie finden darin eine neue Erfüllung. Drag wird zunehmend Teil ihres Lebens, sodass am Ende sogar die gemeinsamen Babys von Casey und Jo in die Bühnenshow integriert werden.

Dadurch wird klar: Drag ist identitätsstiftend. Es existiert nur in den Ausprägungen ganz oder gar nicht. „Drag ist kein Nebenjob!“, konstatiert Miss Tracy Mills.

Leon Tölle, Alina Rank, Daniel Seniuk, Jeremias Beckford und Stephan Ullrich haben an diesem Abend wahre Meisterwerke auf die Bühne gebracht. Es war nicht nur ein Theaterstück, sondern eine realistische Miniatur-Dragshow von unglaublichem Unterhaltungswert, die das Publikum mitriss. Ihre Darstellungen waren so authentisch, dass es keineswegs übertrieben ist zu behaupten, dass diese talentierten Schauspieler mit Leichtigkeit eine erfolgreiche Karriere als Dragqueens starten könnten. Es gehört nun mal einiges dazu, authentisch ein anderes Geschlecht zu repräsentieren. Mit was für einer grazilen Körperhaltung, einem mimenhaften Ausdruck kontrastiert von einer zerbrechlichen Eleganz Leon Tölle in seinem Countrygirl-Look auf der Bühne tänzelt, ist kraftvoll und lebendig. Insbesondere die Figur Casey zeigt noch mal eine andere Ausprägung des Drag, verhältnismäßig zarter, sanfter und weniger überzeichnet, sowohl im Look als auch in der Darstellung. Ganz einfach tritt sie einmal auf die Bühne und singt akustisch, begleitet von ihrer eigenen Gitarre. Ebenso beeindruckend ist jedoch die sehr kunstvolle, ausdrucksstarke Theatralik ihrer Drag-Kolleginnen Miss Tracy Mills und Miss Anorexia Nervosa, die mit Schmollmund und weit aufgerissenen Augen eine unverwechselbare Dramatik entfalten. Alberne Momente werden gekonnt eingebaut, während auch überraschende Wendungen nicht fehlen. Schlagfertigkeit und der Humor tragen ebenso maßgeblich zur Wirkung bei wie die ausgeprägte Mimik und Gestik, zusammen mit dem charakteristischen Dragslang und der betonten Intonation der Ballroom-Kultur, inklusive dramatischer Pausen.

Dadurch, dass umgangssprachliche Alltagssprache herangezogen wurde, ist die leichte Kost für das gesamte Altersspektrum interessant, auch Kinder finden mit Sicherheit großes Amüsement. Auch wenn der Rahmen des Theaters aufgelockert wurde und der raffinierte Witz im Fokus steht, sind subtil einige Lernaspekte über Drag verwoben, ohne schwerfällig zu werden. Unbedingt hervorzuheben sind die ausgefallenen, markanten Kostüme. Beispielhaft zu nennen ist ein quietschrotes Krebskostüm. Wenn wir im tierischen Bereich bleiben, ist der Pinke Panther ist uns allen ein Begriff, aber heute haben wir Bekanntschaft mit dem Kostüm eines pinken Pudels machen dürfen. Anregend wirken Interaktionen mit dem Publikum, wie es bei einer wahren Dragshow auch üblich ist. Ebenso bindet Miss Tracy Mills einen Bamberg-lokalen Insider ein, indem sie meint: „Sonst lande ich in der Norma an der Kasse. Am ZOB!“.

Insgesamt kann man festhalten: Wem der Weg bis nach Hamburg oder München zu weit und teuer ist, bekommt in Bamberg einen mitreißenden Dragabend geboten. Wie mir nicht entgehen konnte, bin nicht nur ich von dieser Erfahrung begeistert – bei mir wurde sogar das Verlangen, selbst Drag Shows zu erleben, entfacht. Das Publikum tobte, lachte herzlich, klatschte im Takt und die Standing Ovation am Ende krönte die darstellerische Leistung.

Schätzchen, ich habe gelacht, geweint und wollte zwischendurch auf die Bühne springen – das war nicht nur Theater, das war eine Offenbarung!

Bildnachweis: 
Martin Kaufhold

Maria Stuart – Die Eine oder Keine?

Maria Stuart – Die Eine oder Keine?

03. April 2024Lisa Gromer

Der Weltfrauentag am 08. März, welcher die Errungenschaften in der Frauenbewegung seit Mitte des 19. Jahrhunderts zelebriert, liegt just hinter uns. Zwar wird die Rolle der Frau sukzessiv gestärkt, während Heidi Klums berühmter Satz im Rahmen von GNTM: „Es kann nur Eine geben“ parallel interfeminine Konkurrenz anheizt. In Carolin Kebekus´ Buch mit dem gleichnamigen Titel betrachtet die Autorin den häufig auftretenden „Zickenkrieg“ unter Frauen als Resultat ihrer Sozialisation und Unterrepräsentanz.

Philipp Arnold fokussiert durch seine Inszenierung von „Maria Stuart“ den Wunschgedanken einer Gesellschaft, durchzogen von feministischer Solidarität und verleiht damit dem Politthriller dennoch eine warme Endnote basierend auf dem Leitgedanken „In unserem Ende ist ein Anbeginn“. Unter diesem Motto stand bereits Arnolds Interpretation von „Dantons Tod“, welche letztes Jahr im Februar am E.T.A. Hoffmann Theater aufgeführt wurde.

Das von Friedrich Schiller verfasste und 1800 uraufgeführte Drama „Maria Stuart“ behandelt einen historischen Stoff: das rivalisierende Verhältnis der Machtinhaberinnen Elisabeth der Ersten, Königin von England (Alina Rank), und Maria Stuart, der schottischen Königin (Ewa Rataj). Konfliktpunkte bestehen auf außenpolitischer, konfessioneller, dynastischer und romantischer Ebene, an erster Stelle steht jedoch der Anspruch auf den englischen Thron. Die bevorstehende Hinrichtung der Queen of Scots liegt schlussendlich in Elisabeths Verantwortung, die sich in Bedrängnis durch ein Netz aus einem intriganten Beraterstab sowie dem beharrlich fordernden Volk befindet. 

Zweifelsohne hat Arnold, Hausregisseur am Münchner Volkstheater, erneut ein in jeglicher Hinsicht formidables Theaterstück kreiert.

Angefangen mit dem Bühnenbild, welches definitiv eine dienende Funktion aufweist, ohne das Stück zu überlagern. Allein der gegensätzliche Unterschied zwischen der Eingangs- und Schlussszene verleiht dem Stück einen spannungsvollen Rahmenschluss. Die überraschende Gestaltung des Endes stellt nämlich eine andere Gesamtdeutung des Stücks in den Vordergrund. Maria und Elisabeth, zunächst abgewandt und durch eine Mauer entzweit, hüpfen schlussendlich ausgelassen, beinahe kindlich-albern, mit Sonnenbrille herum. Symbolisch repräsentiert dies den Wandel in der Beziehung der beiden Hauptfiguren, welche in ein dominantes patriarchalisches System hineingeboren wurden. Final favorisieren die einflussreichen Frauen also Freiheit statt Opposition und betonen eher zweitrangige Ziele wie beispielsweise die eigene Lebensfreude. Das abschließende Lied „Nothing Matters“ von The Last Dinner Party bringt diese Pointe atmosphärisch sehr bewegend herüber. Natürlich stellt das eine in unserer heutigen Zeit oft so rationalen und profitorientierten Leistungsgesellschaft einen angenehmen Impuls dar.

Die dramaturgischen Mittel veranschaulichen grandios den hohen Grad an Fremdbestimmung und -lenkung in dem Leben der beiden Frauen. Dabei wird die Bevormundung der Königinnen durch den männlichen Beraterstab so dargestellt, dass den Frauen meist Text und Regieanweisungen in ein Mikrofon vorgesprochen werden und diese die diktierte Weisung lediglich wie ein Echo wiederholen. Erst später im Stück vollzieht sich ein verfremdender Bruch durch Parodie ausgehend von den beiden Frauen, welcher die Illusion zerstört. Denn die Damen verhalten sich zunehmend konträr zu der angekündigten Handlung, holen mit gesteigertem Sprechtempo ihr Sprachrohr ein oder unterbrechen dieses spöttisch. Dieses Verhalten ist natürlich nicht nur inhaltlich aussagekräftig, sondern erfüllt auch die Funktion der Belustigung.

Die räumliche Konzeption durch die tatsächliche Umzingelung der Königinnen durch ihre Berater verdeutlicht bildhaft deren einnehmende Wirkung und Machtposition. Nach dem altbekannten Engelchen-Teufelchen-Topos wird von allen Seiten kontrovers auf Königin Elisabeth eingewirkt. Die Emanzipation und Souveränität der Herrscherinnen in letzter Instanz, welche durch ihr Umfeld zu Rivalinnen gemacht und systematisch gegeneinander aufgewiegelt wurden, wird ebenfalls räumlich klargestellt, indem zuletzt die männlichen Berater in den Hintergrund verdammt werden, bis das gewünschte Ergebnis: „Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, Schwester“ erreicht ist.

Neben der passenden Farbwahl ist insbesondere die makellose schauspielerische Leistung hervorzuheben, denn Baron von Burleigh (Daniel Seniuk), Graf von Leicester (Marek Egert), Graf von Shrewsbury (Jeremias Beckford) sowie Mortimer (Leon Tölle) perfektionierten Passagen von Synchronisation und glänzten durch exzellent getimtes Reagieren und messerscharfes Artikulieren während der Stichomythie. Das gleichzeitige Sprechen der Männer wirkt auch auf das Publikum wahnsinnig eindrucksvoll, und verdeutlicht nur einmal mehr, warum sich die Königinnen derer Manipulation auch kaum entziehen können.

Ein hohes Level an Lebendigkeit und Nähe wird durch hologrammartige Projektionen von visuellen Originalaufnahmen im Hintergrund sowie flüsternde Stimmen aus Tonboxen im Publikumsraum hergestellt. Alles in allem wird der Zuschauer einerseits durch den komplexen und verdichteten Inhalt kognitiv gefordert, kann die zwiespältige Einengung der Königinnen damit aktiv nachempfinden und wird andererseits emotional unterhalten sowie angeregt.

„Maria Stuart“ gilt grundsätzlich als kulturell empfehlenswert, da es als wortwörtlich „klassisches“ Werk fester Bestandteil unseres Literaturkanons ist. Aber darüber hinaus kann, wie Arnold beweist, an dem Stück auch zeitgenössischer Bezug hergestellt werden. Ausgehend von der Idee, wir würden aus Sternenstaub derselben Quelle geformt werden, wird auch die immerzu aktuelle ethische Frage nach Schuld und Verantwortung thematisiert. Zudem spekulieren die Königinnen am Ende poetologisch über deren Bedeutung in der Nachwelt, wobei sie selbstbewusst konkludieren: „Wir werden weiterleben“. Dass „Maria Stuart“ mit solch einem Erfolg aufgeführt wird, beweist diese Sentenz und damit auch wieder die Relevanz des Stoffes.

 

Weitere Aufführungstermine sind am 22.03., 23.03., 11.04., 12.04., 13.04., 19.04., 20.04., 17.05., 18.05.

Spieldauer: 1 Stunde 50min, keine Pause

Spielort: Große Bühne

Regie: Philipp Arnold

Bühne und Video: Viktor Reim

Kostüme: Julia Dietrich

Musik: Romain Frequency

Dramaturgie: Petra Schiller

Regieassistenz und Abendspielleitung: Robin Laumeyer

Ausstattungsassistenz: Jiale Zhu

Bildnachweis: 
Martin Kaufhold

Wiedereröffnung des ETA Hoffmann Theaters

Wiedereröffnung des ETA Hoffmann Theaters

19. Mai 2021Anna Hench

Am 19. Mai 2021 öffnet das ETA Hoffman Theater nach langer, coronabedingter Zwangspause wieder und darf seinen Spielbetrieb aufnehmen. An diesem Tag wird Roland Schimmelpfennings "Der Riss durch die Welt" um 19 Uhr seine Premiere auf der großen Bühne feiern und bildet dabei den ersehnten Auftakt. Am daurauffolgenden Tag feiert Mark Ravenhills "Der Stock" seine Deutschsprachige Erstaufführung auf der Studiobühne.

Solange der Inzidenzwert für die Stadt Bamberg stabil unter 100 bleibt, kann das Theater wieder spielen. Der Vorstellungsbetrieb hält dabei alle geltenden Schutz- und Hygienemaßnahmen ein und folgt einem strengen Hygienekonzept.

Der Vorverkauf für alle Vorstellungen im Mai begann online am Dienstag, den 11. Mai 2021. Die Theaterkasse öffnet dienstags bis samstags von 11 bis 14 Uhr sowie zusätzlich mittwochs von 16 bis 18 Uhr.

Da abhängig vom Infektionsgeschehen jederzeit mit Änderungen gerechnet werden muss, empfehlen wir euch, im Vorfeld eures Theaterbesuchs regelmäßig auf der Homepage des Theaters zu prüfen, ob neue Informationen vorliegen.

Bamberger Kurzfilmtage 2021 – Kultur, kurz und kontaktlos

Bamberger Kurzfilmtage 2021 – Kultur, kurz und kontaktlos

11. März 2021Quirin Bortenschlager

Kulturveranstaltungen rücken zu Zeiten von Corona immer mehr in Hintergrund. Fast muss man den Begriff schon im Duden nachschlagen, so lang ist es schon her, dass man sich mit mehr als zwei Haushalten an nicht-systemrelevanten Dingen wie einem Konzert- oder Kinobesuch erfreuen konnte. Zumindest Letzteres kann man bei den Bamberger Kurzfilmtagen wieder genießen, die dieses Jahr zwar ausschließlich online, dafür aber in Überlänge zurückkehren. Bis zum 28. März präsentiert das Traditionsfestival auf seiner neuen Website Dokumentationen, Spiel- und Animationsfilme und auch Interviews mit Experten und Filmschaffenden.

Gestartet sind die Kurzfilmtage am Montag, den 08.03., mit einer Vielzahl an Kurzdokumentationen. Unter anderem gibt es eine ganze Filmreihe über Nepal, in der man Einblicke in das Leben im vom Erdbeben betroffenem Kathmandu oder in den Alltag von buddhistischen Kindemönchen bekommt.

Ab Montag, den 15.03., starten die Spiel- und Animationsfilme. Im Rahmen dessen wird dann auch der Regionalfilmpreis „Made in Oberfranken“ vergeben. Dieser kürt den „Besten Regionalfilm“ unter den Filmen vieler oberfränkischen Hobby- und Profi-Filmemachern. Zudem gibt es unter dem Titel „Kurzes für Kurze“ eine Kurzfilmzusammenstellung extra für Kinder, die dann auch einen Filmpreis an ihren Favoriten vergeben dürfen.

In der letzten Woche des Festivals stellt der Wiener Regisseur und Schauspieler Albert Meisl die „Szabo-Fitzthum-Triologie“ vor, die mit viel trockenem Humor nach österreichischer Art die chaotischen Leben der Musikwissenschaftler Herrn Szabo und Herrn Fitzthum begleitet. Verabschiedet wird das Publikum letztendlich von Volker Traumann, dem langjährigen Leiter der Bamberger Kurzfilmtage, mit dessen persönlichen Kurzfilm-Highlights.

Wer sich zwischen den von Corona geprägten Politik-Talkshows und Comfort-Binge der Lieblingsserie nach etwas Abwechslung in Sachen Unterhaltung sucht, hat nun die Möglichkeit, Kultur auch online zu erleben. Entweder mit einem Ticket für die ganzen drei Wochen für 15 €, einem Tagespass für 5 € oder auch nur einen einzelnen Titel für 1,50 €. Weiter Infos zu Programm und Ablauf gibt es auf der Website der Bamberger Kurzfilmtage und auf deren Facebook-Seite.

Dürfen wir vorstellen? Odeon und Lichtspiel – Das besondere Kinoerlebnis

Odeon Metalltafel

Dürfen wir vorstellen? Odeon und Lichtspiel – Das besondere Kinoerlebnis

01. Februar 2021Steinhäuser Katharina

Eine Tafel über dem Eingang zeigt in großen Lettern das aktuelle Programm. Drinnen ist alles in ein gemütliches Rot getaucht. Wer nostalgischen Kino-Charme sucht, ist im Odeon genau richtig. Das Kino in der Luitpoldstraße, nahe des Bahnhofs, zeigt eine große Bandbreite an Filmen – von Arthouse bis hin zu aktuellen Blockbustern. Dadurch bietet es euch eine wunderbare Möglichkeit, auch Filme abseits des Mainstreams zu entdecken. Sitzgelegenheiten im Foyer laden dazu ein, vor dem Film noch mit Freund*innen bei Kaffee und Kuchen zu plaudern. Im Sommer bietet der angrenzende Innenhof ein schattiges Plätzchen, um bei einem kalten Bier das Ende des Films zu diskutieren.

Gleich ums Eck vom Odeon, liegt das Lichtspiel. Das kleine Programmkino wurde 2020 als „Bestes Kino Bayerns“ vom FilmFernsehFonds Bayern ausgezeichnet. Neben wechselnden Filmen bietet das Lichtspiel jedes Jahr im Januar im Rahmen der Bamberger Kurzfilmtage ein ganz besonderes Angebot. Auch hier könnt ihr euren Besuch mit einer Pause im angrenzenden Café abrunden.

Sowohl das Odeon als auch das Lichtspiel existieren in ihren Ursprüngen seit den 50er Jahren. Seitdem haben sie allerdings einige Umbauten und Inhaberwechsel hinter sich. Die besondere Programmauswahl und die gemütliche Atmosphäre machen die beiden Kinos heute zu einem wertvollen Teil der Bamberger Kulturszene.

Hier findet ihr die Übersicht, welche Kultureinrichtungen wir bereits vorgestellt hatten.

Bildnachweis: 
Katharina Steinhäuser

Dürfen wir vorstellen? Das fränkische Brauereimuseum

Dürfen wir vorstellen? Das fränkische Brauereimuseum

25. Januar 2021Vanessa Freudl

Im Rahmen unserer "Dürfen wir vorstellen?" - Reihe möchten wir euch auf unserer Website einen Einblick in verschiedene Kultureinrichtigungen Bambergs geben. Weiter geht es mit dem fränkischen Brauereimuseum in Bamberg.

"Mehr vom Bier wissen - mehr vom Bier haben"

Wie viele von uns wissen, besitzt Franken die höchste Brauereidichte auf der ganzen Welt. Und auch Bamberg ist bekannt für seine vielen Brauereien. Doch kennt ihr schon das fränkische Brauereimuseum auf dem Michelsberg? Das Museum befindet sich in den ehemaligen Gewölben der Klosterbraustätte. Schon seit 1979 führt das Museum seine Besucherinnen und Besucher an den Ursprung der städtischen Biergeschichte. Erste Nachweise der dortigen Braukunst führen schon bis ins 12. Jahrhundert zurück.

Mit rund 1850 Exponaten wird der Werdegang des Bieres vom Halm zum Glas erklärt. Schriftstücke, Urkunden und Gerätschaften stellen die gelebte Bierkultur anschaulich dar. Der Fokus der Ausstellung liegt auf dem Brauereiprozess und der Biertradition. Unter der Maxime der Denkmal- und Heimatpflege wird an nahezu vergessene Berufe erinnert: Büttner, Hefner oder Bierkutscher waren bis vor 50 Jahren noch fester Bestandteil des Bamberger Stadtbildes. Das Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Wissen um Brauereitechniken zu bewahren, die Traditionen der Brauer, Mälzer und Büttner zu pflegen sowie historische Zusammenhänge ansprechend zu vermitteln.

Der Rundgang durch das Museum führt durch das Sudhaus, die Mälzerei, die Büttnerei, die Fass- und Flaschen-Abfüllung, das Kühlschiff und den historischen Eiskeller mit einem zehn Meter hohem Gewölbe. Das alte Sudhaus dient auch als Schulungs- und Vortragshaus für erlebnisreiche Bierseminare und Verkostungsschulungen. Damit ist das Museum auch eine attraktive Bierbildungsstätte. Den Besucherinnen und Besuchern wird zudem die technische, wirtschaftliche und kulturhistorische Bedeutung des Brauwesens vermittelt.

Hinter der Ausstellung steckt der Förderverein Fränkisches Brauereimuseum in der Bierstadt Bamberg e.V.. Viel von ihrem Charme hat die Ausstellung durch ihren Charakter als liebhabergeführtes Vereinsmuseum. Die rund 400 Mitgliederinnen und Mitglieder des Vereins setzen sich aus Bierliebhaberinnen und Bierliebhabern, Bierexpertinnen und Bierexperten und Bierbrauerinnen und Bierbrauern zusammen. Ihnen liegt am Herzen, dass das Museum benutzerorientiert gestaltet wird. Dieser Aspekt steht auch bei der internen Planung zu Neugestaltungen des Museums im Mittelpunkt.

Wenn du Lust auf eine erlebnisreiche Reise durch die fränkische Brauereigeschichte hast, kannst du das Museum von April bis Oktober besuchen (wenn die aktuellen Corona-Bestimmungen das erlauben). Für Studentinnen und Studenten gibt es ermäßigte Eintrittspreise. Wer jetzt schon neugierig ist, findet auf der Homepage des Museums weitere Infos.

Hier findet ihr die Übersicht, welche Kultureinrichtungen wir bereits vorgestellt hatten.

Bildnachweis: 
Fränkisches Brauereimuseum

Bambergs Feste

Bambergs Feste

Mi, 01/04/2020 - 17:55 - Anna Hench

Kultur

Kultur

Mi, 01/04/2020 - 17:45 - Anna Hench

Weitere Freizeitaktivitäten

Weitere Freizeitaktivitäten

Sa, 21/03/2020 - 10:18 - Anna Hench

Bierstadt Bamberg

Bierstadt Bamberg

Sa, 21/03/2020 - 10:02 - Anna Hench

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