Nutzen statt Besitzen: 4. Bamberger Hochschultag am 08.06.2016

Nutzen statt Besitzen: 4. Bamberger Hochschultag am 08.06.2016

14. Mai 2016Ann-Charlott Stegbauer

Nutzen statt Besitzen“ ist das Motto der seit einigen Jahren boomenden Sharing Economy. Die Rede ist von „kollaborativem Konsum“: Teilen, Tauschen, Mieten, Leihen, auch Reparieren anstelle von Ex-und-hopp, findet zunehmend Anhänger. Man nutzt Dinge gemeinschaftlich, teilt Autos („Car Sharing“), Wohnraum („Couchsurfen“ mittels Airbnb z.B.), Werkzeug, auch Gemüsebeete. Oder man verschenkt nicht mehr benötigte Dinge anstatt sie wegzuwerfen (über sogenannte „Giveboxen“ oder in „Umsonstläden“). Überschüssige Lebensmittel werden ins Netz gestellt und auf diese Weise gerettet („Foodsharing“). Vermittelt wird das alles online von sog. Intermediären, d.h. über Vermittlungs­plattformen bzw. Internet-Marktplätze.

Ist mit diesen neuen Formen einer „Ökonomie des Teilens“ ein Wandel von der Ich- zur Wir-Gesellschaft verbunden? Sind wir damit auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden Konsumkultur, ökologisch, nachhaltig? Tragen die Modelle der Sharing Economy zu einer Umweltentlastung bei? Hilft es der Umwelt, wenn man sich als Individuum auf die neue Konsumkultur des Nutzens statt Besitzens einlässt?

Das sind die zentralen Fragen, um die es beim 4. Bamberger Hochschultag für ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit mit dem Thema „Kaufst du noch oder teilst du schon? Rettet die Sharing Economy unsere (Um-)Welt?“ geht. Im Zentrum steht das Vortrags- und Diskussionsprogramm am Mittwoch, dem 8. Juni 2016 ab 12 Uhr in der Feldkirchenstraße 21. Namhafte und kompetente Referenten werden zusammen mit den Zuhörern um eine Antwort ringen, hier geht's zum detaillierten Programm. 

Die Veranstaltung ist an Studierende aller Fachrichtungen gerichtet, natürlich auch an alle anderen Universitätsangehörigen – und darüber hinaus an Interessierte außerhalb der Universität.

Ergänzend finden am 9. Juni Workshops statt und am 10. Juni befasst sich an der Fakultät WIAI auf dem ERBA-Gelände ein gesonderter Kongress mit Möglichkeiten der Wasser- und Energieeinsparung mittels Shared Knowledge.

Feiertage im Mai

Feiertage im Mai

13. Mai 2016Maria Dirschauer

Aufgrund der vielen Feiertage im Wonnemonat Mai bleiben die Mensen und Teilbibliotheken an folgenden Tagen geschlossen:

  • Innenstadt-Mensa und Cafeteria Erba-Insel: 5. Mai (Christi Himmelfahrt) und 6. Mai (Brückentag).
  • Alle Mensen und Cafeterien: 5. Mai (Christi Himmelfahrt), 16. und 17. Mai (Pfingsten und Betriebsausflug des Studentenwerks) sowie 26. Mai (Fronleichnam).
  • Alle Teibibliotheken: 5. Mai (Christi Himmelfahrt), 15. und 16. Mai (Pfingsten) sowie 26. Mai (Fronleichnam).

Am Freitag, 27. Mai ist vorlesungsfrei! Die Mensa/Cafeteria an der Feki und die Cafeteria am Markusplatz sind geschlossen, die Mensa Austraße und Erba-Cafeteria sowie die Teilbibliotheken haben aber normal geöffnet (die ERBA-Bibliothek schließt bereits um 20 Uhr)!

Social Media im Stresscheck

Social Media im Stresscheck

15. April 2016Ann-Charlott Stegbauer

Wie sehr uns WhatsApp, Facebook und Co. im Alltag belasten

E-Mails, WhatsApp und Facebook-Nachrichten: die Informationsmenge, der wir jeden Tag im Internet ausgesetzt sind, und die stetig wachsende Interaktion in sozialen Netzwerken sind gewaltig. Diese Überflutung kann zu Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Müdigkeit oder Bluthochdruck führen. Das Phänomen ist als Technostress bekannt. Mit den Ursachen und Konsequenzen von Stress bei der allgegenwärtigen IT-Nutzung für Arbeitszwecke und im privaten Umfeld beschäftigt sich Dr. Christian Maier, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen, an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Für seine Dissertation untersuchte er das Phänomen anhand verschiedener Studien. Er stellte fest: Technostress kann nicht nur betriebswirtschaftliche Auswirkungen im Arbeitsumfeld haben – auch das Privatleben kann er beeinträchtigen.

In einer der Studien entzog Maier insgesamt 130 Nutzerinnen und Nutzern für zwei Wochen den Facebook-Zugang. Vor und während der Nicht-Nutzung der Plattform füllten die Teilnehmenden Fragebögen zu ihrem Nutzungsverhalten und ihrer Gemütslage aus. Zudem prüfte Maier ihre Stressindikatoren, also die körperlichen Reaktionen der Probanden auf Stresssituationen. „Eine Methode ist, den Hautleitwert festzustellen. Vereinfacht gesagt wird untersucht, inwiefern Personen anfangen zu schwitzen, wenn sie bestimmte Technologien benutzen“, erklärt Christian Maier die methodische Vorgehensweise dieser Studie.

Für den privaten Bereich stellte Maier fest, dass Stress sowohl durch Übernutzung als auch durch den Entzug von Facebook entstehen kann. „Der Stress resultiert nicht zwangsläufig aus der Technologie, die man nutzt, sondern aus der Informationsflut, die man nicht mehr richtig verarbeiten kann“, berichtet der Forscher von seinen Erkenntnissen. Seine Arbeit zeigt, dass auch Technologien, die angeblich Spaß machen, Stress produzieren können.

Bei anderen Probanden konnte Maier das umgekehrte Phänomen beobachten: Die Nicht-Nutzung von Facebook hatte sie mehr gestresst als die Nutzung. „Es gab tatsächlich einige Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer, die plötzlich nicht wussten, wie sie mit ihrer freien Zeit umgehen sollten. Manche begannen zum Beispiel, sich wieder mehr mit ihren Familienmitgliedern zu unterhalten“, berichtet der Forscher.

Diese Erkenntnisse über Technostress lassen sich auf das Arbeitsumfeld übertragen. Dafür spricht ein Anstieg an Burnout-Erkrankungen bei Veränderungen im Einsatz von IT in Unternehmen. „Ich konnte bei einem Unternehmen einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Krankheitstage nach einer IT-Umstellung herstellen“, erklärt der Wirtschaftsinformatiker. Das Unverständnis bei der Bedienung von neuer IT könne Stress verursachen, der wiederum im schlimmsten Fall zu krankheitsbedingten Ausfällen führen kann. So wird Technostress zum Kostenfaktor für ein Unternehmen. In einer weiteren Studie seiner Dissertation stellte Christian Maier fest, dass vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem IT-fernen Bildungshintergrund besonders stark betroffen sind. Durch Fragebögen unter insgesamt 306 Beschäftigten fand er heraus, dass diese besonders häufig unter den Folgen von Technostress leiden.

Text: Uni Bamberg

Studentenwerk: was genau ist das eigentlich?

Studentenwerk: was genau ist das eigentlich?

15. April 2016Ann-Charlott Stegbauer

Ein Dach über dem Kopf, günstige Verpflegung und Beratung bei verschiedenen Anliegen – das sind schon einige der Hauptbedürfnisse, die Studierende haben. Und bei all diesen Themen bietet das Studentenwerk Würzburg, das auch für Aschaffenburg, Schweinfurt und Bamberg zuständig ist, tatkräftige Unterstützung.

48.000 Studierende profitieren von den vielseitigen Leistungen des Studentenwerks, auch wenn sich nicht jeder, der in der Mensa ein Schnitzel verspeist, darüber im Klaren ist. Die Wohnheime des Studentenwerks bieten Wohnraum für über 850 Studierende, die entweder in Einzelappartments oder in WGs untergebracht sind. Mit Tutorenprogrammen, Gemeinschaftsräumen und Sport- und Freizeiteinrichtungen kommt auch das Sozialleben nicht zu kurz.

Beratung in allen Lebenslagen

Neben Prüfungen, Hausarbeiten und dem Modulhandbuch haben viele Studierende auch mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen: finanzielle Nöte, rechtliche Unsicherheiten, Prüfungsangst oder Kinderbetreuung, all das will organisiert und gemeistert werden. Hierfür stellt das Studentenwerk Rechtsberatung, Sozialberatung, Studienfinanzierungsberatung und weitere Beratungsangebote bereit. Auch für internationale Studierende gibt es Angebote.

Insgesamt beschäftigt das Studentenwerk Würzburg über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in den verschiedenen Bereichen für Studierende engagieren. Hier findest du die Bamberger Ansprechpartner mit Öffnungszeiten und Adressen.

Dabei sein bei Feki.de: sieben Ressorts, unendliche Möglichkeiten

Dabei sein bei Feki.de: sieben Ressorts, unendliche Möglichkeiten

12. April 2016Ann-Charlott Stegbauer

Du schreibst gerne, bist ein Organisationstalent oder hast einen siebten Sinn für Zahlen? Du bist kreativ, offen und engagiert? Was auch immer deine Talente und deine Interessen sind, bei Feki.de kannst du sie einbringen. Du kannst dich ehrenamtlich engagieren, Praxiserfahrung sammeln und Kontakte knüpfen, während du das Studierendenleben in Bamberg erleichterst und bereicherst.

Auf unseren Infoabenden erfährst du, in welchen Ressorts du mitarbeiten und an welchen Projekten du dich beteiligen kannst - oder wie du ein neues Projekt auf die Beine stellen kannst. Vertreter der Aufgabengebiete Finanzen & UniShop, Internes & Mitglieder, IT, Marketing, Redaktion, Sponsoring und Layout stehen hier für deine Fragen zur Verfügung.

Schau doch einfach vorbei:

Dienstag, 19.04. um 20:30 Uhr in der Innenstadt (U5/00.24) - Auf Facebook zusagen

Mittwoch, 20.04. um 20 Uhr in der Feki (F21/02.18) - Auf Facebook zusagen

Weitere Informationen über deine Möglichkeiten bei Feki.de findest du auch hier.

12.699 Studierende im Sommersemester 2016

12.699 Studierende im Sommersemester 2016

08. April 2016Ann-Charlott Stegbauer

Studierendenzahlen sinken erwartungsgemäß leicht

Insgesamt 12.699 Studierende sind zu Beginn des Sommersemesters 2016 an der Universität Bamberg eingeschrieben (Stand: 6. April 2016). Damit geht die Studierendenzahl nach einem starken Anstieg im Sommersemester 2014 leicht zurück. 989 (Stand: 6. April 2016) Studierende sind zum ersten Mal oder neu an der Universität eingeschrieben. Damit hat die Universität etwa 300 Studierende weniger als im Sommersemester 2015. „Diese leicht rückläufigen Zahlen entsprechen unseren Prognosen“, sagt Prof. Dr. Sebastian Kempgen, Vizepräsident für Lehre und Studierende. „Der doppelte Abiturjahrgang hat nunmehr offenbar auch den Master absolviert.“ Außerdem macht sich ein weiterer Umstand bemerkbar: Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst erarbeitet derzeit eine Neuregelung der Zulassung von Lehramtsabsolventen zum Referendariat. Der Vizepräsident erklärt: „Bislang wurde jedem angehenden Lehrer ein Platz garantiert, der neue Gesetzesentwurf bringt nun voraussichtlich eine Zulassungsbeschränkung mit sich. Das sorgt für eine Verunsicherung im Lehramtsbereich – und für weniger Einschreibungen.“

Das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Studierenden bei den Neu- und Ersteinschreibern unterscheidet sich um 5 Prozentpunkte vom gesamtuniversitären Durchschnitt: Von den Erst- und Neueinschreibern sind 57 Prozent weiblich (564) und rund 43 Prozent männlich (425). Der gesamtuniversitäre Durchschnitt liegt bei 62 Prozent weiblichen und 38 Prozent männlichen Studierenden. „Die leichte Verschiebung ist vermutlich mit den traditionell stärker von Studentinnen nachgefragten Lehramtsstudiengängen zu erklären“, sagt Kempgen.

Die meisten Studierwilligen haben sich für ein Fach an der Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (SoWi) entschieden. 436 mal füllten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Studierendenkanzlei eine Einschreibung an dieser Fakultät aus. Es folgen Geistes- und Kulturwissenschaften (GuK) mit 318, die Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) mit 140 und die Humanwissenschaften (Huwi) mit 95 Erst- und Neuimmatrikulationen.

Knapp die Hälfte der Erst- und Neueinschreiber hat sich für einen Bachelorstudiengang entschieden, weitere 30 Prozent für einen Masterstudiengang. Die restlichen Studierenden verteilen sich unter anderem auf Lehramts-, Promotions- oder Modulstudiengänge. Unter den zulassungsfreien Bachelorstudiengängen erfreuen sich Soziologie und Politikwissenschaft mit 68 bzw. 61 Studierenden im 1. Fachsemester besonders großer Beliebtheit. Beide Studiengänge gehören neben European Economic Studies und Wirtschaftsinformatik zu den vier am häufigsten studierten zulassungsfreien Bachelorstudiengängen an der Universität.

Ein besonders beliebter Masterstudiengang unter allen Studierenden ist BWL mit insgesamt 959 Studierenden. Weiterhin gefragt sind European Economic Studies (309) und Psychologie (217).

Alle genannten Zahlen sind noch vorläufig, da noch nicht alle Nachrückverfahren abgeschlossen sind, Studierende noch die Hochschule wechseln oder sich exmatrikulieren können. Die amtliche Statistik wird Anfang Juni 2016 erstellt. Deutliche Unterschiede zwischen den Studierendenzahlen im Winter- und Sommersemestern sind üblich, da der Großteil der Abiturientinnen und Abiturienten ihr Studium direkt an die Schulzeit anschließt und somit im Wintersemester beginnt – aussagekräftiger ist deshalb die Betrachtung von Studienjahren.

 

Überblick über die Studierendenzahlen Sommersemester 2016

Fakultäten

Studierendenzahlen gesamt

 

Neu- und Ersteinschreibungen

Geistes- und Kulturwissenschaften (GuK)

4.185

318

Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (SoWi)

4.974

436

Humanwissenschaften

(Huwi)

2.209

95

Wirtschaftsinformatik

und Angewandte Informatik (WIAI)

1.321

140

Keiner Fakultät zuzuordnen

10

-

Studierende SS 2015 gesamt

12.699

989

 

 

Entwicklung der Studierendenzahlen seit Sommersemester 2013

SS 2013

12.267

WS 2013/2014

13.470

SS 2014

13.169

WS 2014/2015

13.466

SS 2015

12.985

WS 2015/2016

13.378

SS 2016*

12.699*

*Stand: 6. April 2016

Text: Uni Bamberg

LaTeX Tutorium der Fachschaft WIAI am 6. April

LaTeX Tutorium der Fachschaft WIAI am 6. April

03. April 2016Ilka Rummel

Am Mittwoch, dem 6. April veranstaltet die Fachschaft WIAI ein Tutorium für das Textsatzprogramm LaTeX. Ein Muss für alle, die bisher an Formatierungsproblemen verzweifelt sind oder diesen schon von vornherein aus dem Weg gehen wollen.

LaTeX ist eine kostenlose und freie Software, die für jedes Betriebssystem zur Verfügung steht. Sie ist vor allem im wissenschaftlichen Umfeld sehr verbreitet und kann während des Studiums bereits sehr gut für Seminar- und Abschlussarbeiten eingesetzt werden.

Die Fachschaft WIAI lädt Studierende wie Lehrende aller Fakultäten herzlich ein!

Treffpunkt ist der CIP-Pool WE5/4.014 auf der Erba um 9 Uhr c.t. Das Ende der Veranstaltung ergibt sich je nach Bedarf/Nachfrage im Laufe des Nachmittags.

Für das Tutorium sind keine vorherigen Programmierkenntnisse erforderlich. Ihr könnt auch euren eigenen Laptop verwenden, solltet dann aber die Software (Compiler & Texmaker) bereits installiert haben.

Die Fachschaft WIAI bittet um eine kurze Anmeldung unter fachschaft.wiai@uni-bamberg.de (dort bitte auch vermerken, ob ihr euren eigenen Laptop mitbringt).

Geänderte Öffnungszeiten der Unibibs über Ostern

Geänderte Öffnungszeiten der Unibibs über Ostern

22. März 2016Bertran Simon

Über Ostern gelten für die Uni-Bibliotheken wieder geänderte Öffnungszeiten:

Am Gründonnerstag (24.03.) schließen alle Teilbibliotheken bereits um 18 Uhr und bleiben bis einschließlich Ostermontag (28.03.) geschlossen. Auch eine Rückgabe über die Buchrückgabekästen ist in dieser Zeit nicht möglich.

Aus diesem Grund ist in den Bibliotheken eine verlängerte Kurzausleihe von Gründonnerstag, 17 Uhr bis Osterdienstag, 10 Uhr möglich.

Auf der Homepage der Unibib findest du immer die aktuellen Bib-Öffnungszeiten.

Ankündigung: Prinz Friedrich von Homburg

Ankündigung: Prinz Friedrich von Homburg

16. März 2016Ilka Rummel

Prinz Friedrich von Homburg kennt weder in der Schlacht noch in der Welt seinen Platz. Das Herz und nicht die Vernunft befiehlt ihm. Eigeninitiative oder Aufsässigkeit? Ein Träumer? Ein Held? Ein Narr? Kleists letztes Drama ist eine große Auseinandersetzung mit Unterwerfung und Subversion, Gemeinwohl und Eigensinn, Recht und Gewalt. Unter der Regie von Robert Gerloff feiert „Prinz Friedrich von Homburg“ am Freitag, den 18. März um 20 Uhr Premiere auf der Großen Bühne des E.T.A.-Hoffmann-Theaters.

In einem Tagtraum erlebt Prinz Friedrich von Homburg, ein junger General in der Armee des Großen Kurfürsten, heldenhaften Ruhm und die Erfüllung seiner Liebe zu Natalie, der Nichte des Kurfürsten. Als er erwacht, findet er Natalies Handschuh und einen Lorbeerkranz bei sich. Als bei der Besprechung des nächsten Kriegsgefechts im Kriegsrat die Aufgaben verteilt werden, lenkt ihn Natalies Auftritt so sehr ab, dass er die ihm zugeteilte Rolle für den Kampf überhört. Entgegen der ausdrücklichen Anweisung und den Ratschlägen seiner Offiziere gibt der Prinz einen verfrühten Befehl zum Angriff seines Regiments auf den Gegner – und trägt dennoch den Sieg davon. Sein Traum scheint wahr geworden zu sein, doch er hat gegen den Willen des Kurfürsten gehandelt, weshalb er zum Tode verurteilt wird. Homburg fleht um Begnadigung, erkennt dann aber, dass nur die Vollstreckung des Urteils die Ordnung aufrechterhalten kann. Bleibt die Sehnsucht nach Freiheit ein Traum?

Falls ihr Interesse an dem Schicksal des Prinzen bekommen habt, könnt ihr das Stück zu folgenden Terminen ansehen:

18., 19., 30., 31. März, 6., 7., 8.,  23., 24. April; weitere Termine sind in Planung

Wir werden nach der Premiere auch noch mal genauer über das Stück berichten und unsere Eindrücke schildern.

 

(Text: ETA Hoffmann Theater, Bild: Prinz von Homburg, Katharina Rehn, copyright: Martin Kaufhold)

Hilfe mit Hilfe beantworten

Hilfe mit Hilfe beantworten

07. März 2016Ann-Charlott Stegbauer

Universitätssprachkurse für Flüchtlinge

Im vergangenen Jahr verwechselte ein Paar aus Karlsruhe eine Flüchtlingsunterkunft in Unterleiterbach/Zapfendorf mit einem Gasthof und wurde dort trotz Sprachprobleme von jungen Männern mit syrischem Essen bewirtet. Nun findet an der Universität ein Sprachkurs für die in Zapfendorf Untergebrachten statt.

Rajab Ahmadli blickt konzentriert und schreibt langsam S-t-ü-h-l-e auf die weiße Tafel. Dozentin Petra Avram nickt zufrieden. Der 40-jährige Aserbaidschaner und die anderen zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Flüchtlingssprachkurses haben die Hausaufgaben gemacht und beteiligen sich rege am Unterricht. Trotz des Engagements aller Beteiligten fällt die Verständigung schwer, Hände und Füße müssen herhalten und wenn auch das nicht mehr hilft, übersetzen die etwas Fortgeschritteneren für die anderen ins Arabische oder Russische. Englisch kann hier niemand.

In ihren Heimatländern Syrien, Afghanistan, Äthiopien, Nigeria und Aserbaidschan standen Rajab Ahmadli und seine Mitlernenden auch ohne Fremdsprachenkenntnisse in Lohn und Brot, zumeist als Handwerker, Bauarbeiter oder Techniker. Einzig Ahmadlis Frau Kursum Achadova hatte studiert und danach an einer weiterführenden Schule als Geographielehrerin gearbeitet. Doch dann kam für sie und die anderen Asylbewerber aus Zapfendorf die Flucht: vor Kriegen, politischer Unterdrückung, einem Leben in Angst.

„Wir wollten Hilfe mit Hilfe beantworten“

Die Idee zu diesem Sprachkurs für die in Zapfendorf untergebrachten Flüchtlinge kam Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, als er von ihrer außergewöhnlichen Hilfsbereitschaft im vergangenen Jahr erfuhr. Sie hatten trotz Sprachprobleme umstandslos ein Rentnerpaar aus Karlsruhe bewirtet, das das Asylbewerberheim mit einem Gasthof verwechselte. „Wir wollten Hilfe mit Hilfe beantworten. Die Universität engagiert sich für Bürgerinnen und Bürger in Bamberg und der Region. Deshalb stand es für uns außer Frage, dass wir auch hier unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen“, sagt Ruppert. Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte an der Universität ein Sprachkurs für 25 als studierfähig eingestufte Asylsuchende aus Bamberg stattgefunden.

Seit dem 8. Februar besuchen Rajab Ahmadli und Kursum Achadova täglich vier Stunden einen von insgesamt zwei vierwöchigen Kursen für verschiedene Sprachniveaus mit insgesamt 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Busfahrkarte nach Bamberg stellt ihnen die Universität. Für diesen Ortswechsel ist das Ehepaar aus Aserbaidschan besonders dankbar: „In unserer Unterkunft in Unterleiterbach sind wir fast nur unter uns. Wir haben keine Möglichkeit, die Umgebung kennenzulernen und mit Einheimischen zu sprechen. Wir sind sehr froh, dass es den Kurs an der Universität gibt und danken dem Präsidenten dafür.“

Für Petra Avram, die einen der beiden Sprachkurse leitet, ist dieser eine besondere Herausforderung, nicht nur wegen der mangelnden Verständigungsmöglichkeiten. Denn die Teilnehmerstruktur ist sehr heterogen. Menschen im Alter zwischen 18 und 46 Jahren mit und ohne Schul- und/oder Berufsausbildung lernen gemeinsam eine für sie komplett fremde Sprache von null an. „Während die einen noch alphabetisiert werden müssen, geht es bei den anderen primär darum, ihnen beizubringen, wie das Lernen einer Sprache grundsätzlich funktioniert. Nur wenige Teilnehmer bringen die Voraussetzungen mit, um direkt mit dem Spracherwerb anzufangen.“

Interkulturelles Lernen als wichtiger Kursbestandteil

Ohne Sprachkenntnisse haben die Flüchtlinge aber kaum Möglichkeiten, Bräuche und Gepflogenheiten ihres Gastlandes kennenzulernen. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, stehen neben der sprachlichen Ausbildung auch kulturelle Aktivitäten wie ein Besuch auf dem Markt oder im Naturkundemuseum an. „Wir wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ins Bamberger Leben aufnehmen“, sagt Christine Drakew vom Sprachenzentrum, die für die Organisation verantwortlich ist. „Auch in den Übungstexten gibt es deshalb zahlreiche Bezüge zur Stadt und zu Franken.“ Zudem gibt es ein interkulturelles Modul, das für Kulturunterschiede sensibilisiert.

Vizepräsident Prof. Dr. Sebastian Kempgen, der die Aktivitäten für Flüchtlinge der Universität koordiniert, ergänzt: „Dieses Konzept des interkulturellen Lernens ist besonders geeignet, um den Menschen die Region näherzubringen, in der sie leben. So werden sie auf verschiedenen Ebenen heimisch.“ Dass dieses Konzept bereits Früchte trägt, bestätigen auch Rajab Ahmadli und Kursum Achadova: „Bamberg ist sehr schön, vor allem der Fluss gefällt uns sehr. Wir wollen gerne hier bleiben.“ Doch noch mehr als eine dauerhafte Bleibe in Bamberg wünscht sich die 36-jährige Lehrerin, ein Geographiestudium zu beginnen, um auch in Deutschland in ihrem alten Beruf arbeiten zu können. „Wir sind Deutschland sehr dankbar, dass es uns aufgenommen hat und möchten diesem Land etwas zurückgeben.“

Text: Uni Bamberg; Fotos: Tim Kipphan/Universität Bamberg

Comment