21,70 € und die Bundesrepublik steht euch offen

21,70 € und die Bundesrepublik steht euch offen

01. Dezember 2023Lisa Gromer

Falls ihr bisher noch durch keine Unigruppe Wind davon bekommen habt, keine Sorge, der Zug ist noch nicht abgefahren. Bisher war das deutschlandweite Nahverkehrsticket für 49 Euro pro Monat erhältlich, jetzt reichen für Ausgewählte 29 Euro auf dem Konto. Zu den Glücklichen können sich Auszubildende, Freiwilligendienstleistende und BeamtenanwärterInnen zählen, welche in der Vergünstigung für 29 Euro inkludiert sind. Eure Immatrikulation an der Uni zahlt sich jetzt sogar noch mehr aus, denn das Deutschlandticket wird ab dem jetzigen Wintersemester 23/24 für Studierende reduziert angeboten.

Bloß „Bayerisches Ermäßigungsticket“ müsst ihr in die Suchmaschine eures Vertrauens eintippen. Als Student der Uni Bamberg wickelt man den Kaufprozess am besten bis zum 25. eines laufenden Monats über die VGN-App (oder den Onlineshop) ab, damit es noch pünktlich zu Semesterstart ankommt. Um das Downloaden der VGN-App wird man ohnehin nicht herumgekommen, denn dort wird das gekaufte Ticket schlussendlich auch angezeigt werden. Auch wenn es beim Bestellvorgang heißt, dass von den 49 Euro ein Eigenanteil von 29 Euro pro Monat anfällt, zählt der zusätzliche Rabatt unter das Kleingedruckte „ggf. abzüglich Solidarbeitrag“– letzten Endes werden eurem Konto nur 21,70 Euro abgezogen. Die Authentifizierung erfolgt über die euch bekannte Maske der Single-Sign-On/Shibboleth-Anmeldung mit eurer BA-Nummer plus Passwort, sodass ihr keinerlei weitere Unterlagen einreichen müsst. Nachträglich ist ein Bestellen zwar auch möglich, beansprucht allerdings ein paar Tage Bearbeitungszeit. Bis dahin reicht dann die Bestellbestätigung, welche ihr per Mail zugesendet bekommen habt, auch zum Vorzeigen aus. Danach könnt ihr euer Abonnement in der VGN-App, für die ihr zusätzlich zum Onlineshop ein Konto erstellen müsst, im Falle einer Kontrolle öffnen.

Als Nicht-Student kommt man über den Anbieter Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO) an die vergünstigte Version heran. Einige Arbeitstage nach Bestellung, meist spätestens fünf Tage vor Startdatum, bekommt man einen Abrufcode per Mail zugeschickt, mit welchem es am Folgetag möglich ist, in der wohin.du.willst-App das Ticket abzurufen.

Ansonsten gelten bisherige Konditionen: Monatliches Kündigen ist bis zum Zehnten Tag eines Monats möglich und der Vertrag währt ansonsten stetig fort.

Da muss dann nicht zweimal überlegt werden, ob man Family 'n Friends mit einem Besuch in der Heimat beehrt, ihr könnt einfach mal aus dem Unitrott ausbrechen oder eine deutschlandweite Missionsreise zum Anpreisen des bambergerischen Schlenkerlas unternehmen. Aber auch darüber hinaus können mit dem Ticket ausgewählte, im Ausland liegende Gemeinschaftsbahnhöfe (wie der in Salzburg, Kufstein und Schaffhausen) angefahren werden. Ebenso werden bestimmte Strecken von Deutschland nach Frankreich oder in die Niederlande abgedeckt.

Weitere Informationen zum Ermäßigungsticket finden sich auf der Seite des Würzburger Studentenwerks oder natürlich der Uni Bamberg.

Büst du veel op Reisen? Kiek mol da unnen!

https://www.uni-bamberg.de/studium/im-studium/studienorganisation/29eur-ticket/

https://www.studentenwerk-wuerzburg.de/geld/geld-sparen/semesterticket.html

https://www.vgn.de/ermaessigungsticket-studi

Bildnachweis: 
Pixabay

Feki.de hat Bock! Du auch?

Feki.de hat Bock! Du auch?

07. November 2023Yannick Lang

Auch dieses Jahr heißt es wieder: Feki.de hat Bock!

Am Dienstag, 14. November, feiern wir zu Live-Musik den legendären Bockbieranstich in den Haas-Sälen.
Um euren Durst zu stillen, zapfen wir Keesmann Bock, Mahr´s Bräu Bock und Fässla Bock (Bambergator)! 

Wer das verpasst, ist selber schuld!

Alle Daten im Überblick:

Was? Feki.de hat Bock!
Wann? Dienstag, 14.11.2023
Einlass ab 18:00 Uhr, Live-Musik ab 20:00 Uhr
Wo? Haas Säle | Obere Sandstraße 7, Bamberg

Musik: Blaue Zipfel
Eintritt: 3 €

Mindestalter 18 Jahre. Keine Einlassgarantie.

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teilweise AI-generiert (DALL-E 3)

Bierkeller

Bierkeller

Mo, 23/10/2023 - 11:34 - Fee Hovehne

Sportvereine

Sportvereine

Do, 12/10/2023 - 16:51 - Anna Hench

Sommerzeit ist Festivalzeit

Sommerzeit ist Festivalzeit

26. Juni 2023Franziska Götz

…und passend dazu fällt am 3. Juli 2023 der Startschuss für das Nürnberg Digital Festival, welches sich besonders an diejenigen richtet, die die Zukunft aktiv mitgestalten wollen und von hochaktuellen Technologien zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft und Tech-Themen wie Künstliche Intelligenz vollauf begeistert sind. Diese stehen in diesem Jahr unter dem Motto „vernetzt. inspiriert. transformiert“ besonders im Fokus, da sie sowohl für die Arbeitswelt als auch für den Alltag in der Zukunft ohne Zweifel einige Veränderungen mit sich bringen werden.

Elf Tage lang wird eine breit aufgestellte Gruppe von Menschen aus verschiedensten Organisationen wie Unternehmen oder Start-ups in spannenden Impulsvorträgen Themen behandeln, die uns nicht nur gerade jetzt bewegen, sondern die Zukunft mehr oder weniger ins Hier und Jetzt holen. Beispiele für die diesjährig im Vordergrund stehenden technischen Themen sind Kultur & Gesellschaft, Cyber Security, AI & Machine Learning oder auch Marketing & Kommunikation. Dazu erwartet die Teilnehmer inmitten des strahlenden Nürnberger Stadtparks eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit anderen in Austausch zu kommen, in Diskussionen verwickelt zu werden und neue Kontakte zu knüpfen. Exakt solche Begegnungen machen das Festival zu dem, was es ist: eine Plattform zum Wissensaustausch und zur Zusammenarbeit.

Begonnen hat die Tradition des Festivals vor genau 12 Jahren mit der sogenannten Nürnberg Web Week, die verschiedene Web-Events in der Region zusammenfasste. Auch das diesjährige Programm lässt nicht zu wünschen übrig und zeigt gleichzeitig, dass die fränkische Metropole immer noch am Puls der Zeit der digitalen Szene ist.

Sichere dir also gleich einen Platz und melde dich kostenlos zu den Events an, die dich am meisten ansprechen. Einen Überblick erhältst du im Programm des #nuedigital, das bereits online ist und auf der Homepage unter dem Link https://nuernberg.digital/ eingesehen werden kann. Bis zum offiziellen Beginn wird es auch stetig weiterwachsen, weshalb es sich lohnt, die Aktualisierung der Angebote gespannt mitzuverfolgen. Ein besonderes Feature ist dabei, dass im Programm verschiedene Ansichten ausgewählt werden können, die das vielfältige Angebot an Keynotes nach individuellen Interessen filtern.

Du bist beruflich zu sehr eingespannt und musst zwischendurch auch mal an den PC? Auch dafür gibt es eine Lösung! Für all diejenigen, die zwischen den Events arbeiten müssen, steht, um eines der vielen Beispiele zu nennen, im Foodklub Erlangen jeweils von 11 bis 16 Uhr ein Coworking-Platz zur Verfügung, der gleichzeitig zu Kaffee und Kuchen einlädt. Wenn sich trotz alledem die Hinreise zum Festival nicht arrangieren lässt, kann auch auf einzelne hybride oder reine Online-Events gesetzt werden, die zusätzlich zu einem breiten Präsenzangebot Teil des Festivals sind.

Du bist überzeugt und hast auch schon einige interessante Angebote für dich finden können? Dann  geht es jetzt darum, sich einen der begehrten Plätze mit nur wenigen Klicks zu sichern. Und so geht’s:

Nachdem du ein Profil auf der nuernberg.digital – Website erstellt hast, suchst du dir das passende Event aus. Dort muss der Button „Anmeldung“ ausgewählt werden, woraufhin du eine Mailbestätigung erhältst. Zum Teil können Events bereits voll besetzt sein, sodass du automatisch auf eine Warteliste gesetzt wirst. Melden sich andere Teilnehmer wieder ab, indem sie in der Übersicht „Meine Events“ ihre gewählte Veranstaltung stornieren, so können die Wartenden nachrücken.

Du hast noch Fragen und bist auch nicht auf der Homepage vom #nuedigital Festival fündig geworden? Dann wende dich einfach in einer Mail an die Ansprechpartner unter info@nuernberg.digital! Sie freuen sich auf deine Fragen, Anregungen sowie dein Interesse daran, die Zukunft mitzugestalten!

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Nürnberg Digital Festival

Maschine vs. Mensch: Foto-, Schreib- und Malwettbewerb der Uni Bamberg zum Thema „Künstliche Intelligenz“

Maschine vs. Mensch: Foto-, Schreib- und Malwettbewerb der Uni Bamberg zum Thema „Künstliche Intelligenz“

18. April 2023Lisa Gromer

Von Schachcomputern, Navigationssystemen und selbstfahrenden Autos zu Google Übersetzer und Alexa – für die meisten Menschen heutzutage ist die Künstliche Intelligenz (KI) bereits integraler Bestandteil unseres Lebens. Die intellektuelle kleine Schwester des Menschen nimmt es mit den ganz Großen auf und kann bislang ziemlich gut mithalten – oder doch nicht? Ist die große Unbekannte eher unser Partner oder Konkurrent? Das zu entscheiden, liegt an euch. Denn da die KI just sukzessive auf dem Vormarsch ist, widmet sich nun ein Kunstwettbewerb der Uni Bamberg exakt diesem Thema. Je nach Altersgruppe wird dabei in den Vorgaben hinsichtlich des gewünschten Projekts zum Thema KI differenziert (s. unten). First things first: Diverse Prämien, nämlich Geld- und Buchpreise sowie Gutscheine, werden dabei an die beeindruckendsten Werke verteilt. Abgesehen von diesem unschlagbaren Argument könnt ihr das Projekt als gesellschaftlich ehrenvolle Möglichkeit, einen kulturellen Beitrag zu der Alltagstechnologie unserer Zeit leisten zu dürfen, betrachten. Auch auf individueller Ebene freut sich eure kreative Ader sicherlich, zutage gefördert und damit gefordert zu werden. Von teilnahmefreudigen GrundschülerInnen wird eine Zeichnung gewünscht, während ihr – ältere SchülerInnen bzw. StudentInnen – für eure Ideen zwischen dem Format Text und Fotografie wählen dürft. Im Speziellen soll eure Anfertigung auf folgende Fragen ausgerichtet sein: Wo wünscht ihr euch KI und welche Probleme würdet ihr gerne damit lösen? Wie stellt ihr euch zukünftige Anwendungen von KI vor, denen wir vertrauen können? Was sind die Konsequenzen, wenn wir KI nicht vertrauen können? Stichtag für die Abgabe ist der 30. April 2023, danach entscheidet sich eine Fachjury für ein Urteil, welches eurem Werk im besten Fall bis zu 300 Euro einbringen kann. Obendrein hat aber auch die breite Masse ein Wörtchen mitzusprechen, welche einen Publikumsliebling in den Sozialen Netzwerken kürt. Dieser wiederum kann einen 50 Euro Gutschein der Uni Bamberg abstauben. Frohes Schaffen! Zeigt, dass die KI eurer natürlichen Intelligenz nichts vormachen kann!

Die präziseren Vorgaben „To-Go“:

  • Für SchülerInnen/StudentInnen aus Stadt/Landkreis Bamberg:

-Mögliche Gattungen: Kurzgeschichte, Gedicht, Fotografie

-Bei Fotografie: maximal drei Bilder im JPG-Format, Dateigröße von 2 bis 10 MB, lange Seite 4000 Pixel, mind. 300 dpi

-Bei Text: als PDF-Datei mit maximal 6000 Zeichen

-Teilnahmeformular und weitere Informationen: https://www.uni-bamberg.de/events/kiba/wettbewerb/

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pixabay/geralt

Traumjob gesucht!

Traumjob gesucht!

08. März 2023Franziska Götz

Die Schule ist vorbei und ein riesiger Meilenstein im Leben eines Jugendlichen ist geschafft. Aber was nun? Nur die Wenigsten haben eine genaue Vorstellung davon, wie ihre Zukunft aussehen soll und werden daher von der Angst verfolgt, den falschen Beruf zu wählen. Um die jungen Menschen ihrem Traumjob näherzubringen, ihnen Hilfestellungen bei der Berufsorientierung zu geben sowie gleichzeitig dem sich stetig weiter ausbreitenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist am 17. Januar die kreative Kampagne „Next.Stop.Traumjob“ in die zweite Runde gegangen. Sie wurde von der Regionalmanagement Wirtschafsregion Bamberg-Forchheim (kurz WiR.) ins Leben gerufen und wird maßgeblich von der 28-jährigen Lena umgesetzt.

Bereits im Jahr 2021 erkundete und präsentierte die gebürtige Hessin, die sich selbst als „Naturliebhaberin und leidenschaftliche Weltenbummlerin“ beschreibt, 20 unterschiedliche Berufe auf Instagram und weiteren Social-Media-Kanälen. Hier wurde von der Mechatronikerin über den Brauer bis hin zur Modeschneiderin ein breites Repertoire an Tätigkeiten abgedeckt.

Jetzt soll die Reise in der Fränkischen Schweiz auf der Strecke von Forchheim bis Bamberg in zwölf neuen Betrieben fortgeführt werden. Nicht nur die in Franken aufgewachsene Lena selbst, sondern auch ihre Follower erhalten somit jedes Mal aufs Neue einen überraschenden Einblick in sowohl klassische (z.B. technische, soziale, handwerkliche oder kaufmännische) als auch exotische Bereiche. Zum Beispiel begleitete Lena bereits eine Holzblasinstrumentenmacherin in der Manufaktur Schwenk & Seggelke. In zahlreichen Beiträgen informiert sie über Fakten und Besonderheiten der jeweiligen Aufgaben und beantwortet die Frage, ob dieser Beruf Traumjob-Potenzial bieten würde. Dadurch, dass Lena den Alltag der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnern hautnah erlebt und somit Informationen aus erster Hand erhält, werden sowohl positive als auch negative Aspekte der Berufe sichtbar.

Vorteilhaft an dem Konzept von „Next.Stop.Traumjob“ ist zudem, dass eine große Auswahl an Unternehmen aus modernen sowie traditionellen Branchen an dem Projekt partizipieren, die gleichzeitig als potenzielle Arbeitgeber fungieren. Nicht nur mittelständige Unternehmen oder Großunternehmen, auch junge Startups und Familienbetriebe gelten hierbei als Teilnehmer.

Was für einige Zuschauer bzw. Leser auch noch interessant sein könnte, sind Aktivitäten für den Feierabend, die in Lenas Blog ebenfalls einen Platz finden. Die ersten Stopps der Weltenbummlerin sind bereits online. Empfehlenswert ist beispielsweise Lenas erstes Abenteuer auf einer Baustelle für ein Holzhaus in der fränkischen Schweiz.

Bist du jetzt neugierig geworden oder schon seit längerem auf der Suche nach deinem Traumjob? Zögere nicht und schau gerne auf Lenas Blog oder auf einem der Social-Media-Kanäle vorbei, die unten verlinkt sind! Denn wer weiß - möglicherweise verpasst du andernfalls die Chance auf einen Beruf, der dich vollkommen erfüllt.

Bildnachweis: 
Titelbild: pixabay/geralt, sonstige Bilder: Denise Meyer

Dantons Tod – Unsere Chance?!

Dantons Tod – Unsere Chance?!

16. Februar 2023Lisa Gromer

„I saw flecks of what could have been lights“, so heißt es in Taylor Swifts und Lana Del Reys Musikproduktion namens „Snow On The Beach“. Kein Wunder, dass Philipp Arnold diesen Song in seine Inszenierung von „Dantons Tod“ integriert. Allein die Tatsache, dass Parallelen zu dem neusten Song der Popkönigin unserer Generation konstatiert werden können, beweist die bis heute bestehende Aktualität des Stücks. In euphemistischer Glorifizierung wird nämlich der abgetrennte Kopf Dantons als Lichtstrahl in einem Korb banalisiert. Einerseits illustriert das die transiente Existenz des Individuums. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass dessen (also unser!) Schaffen als Hoffnungsschimmer und Keim für Veränderung wirken kann.

Nicht nur das Drama per se, sondern auch Arnold selbst, machen den Anspruch des Stücks, auf überzeitliche (ethischen) Fragestellungen hinweisen zu wollen, deutlich. Es thematisiert den Grat zwischen Individual- bzw. Kollektivschuld, Determinismus und Entscheidungsfreiheit und hinterfragt die Legitimation von Macht- sowie Gewalteinsatz. Gegenwärtig relevant sind diese Zusammenhänge auf globaler Ebene beispielsweise in der Klimakrise sowie dem Russisch-Ukrainischen Krieg.

Arnold entschied sich für eine rückwärts aufgerollte Zeitgestaltung, indem das Stück mit dem eigentlichen Ende, dem Guillotinieren Dantons als Handpuppe, einsetzt. Die darauffolgende Handlung des Dramas wird in ein ausgedehntes Traumsettings eingebettet, in welchem der Ex-Revolutionär wortwörtlich sein Leben an sich vorbeiziehen sieht und dabei seine Entscheidungen reflektieren kann. Büchners Stück, uraufgeführt 1902, beschreibt die Zuspitzung der französischen Revolution zwischen dem 24. März und 5. April 1794. Einst noch ein ideologischer Partner des führenden Jakobiners Robespierre, ändert sich nun aber Dantons Gesinnung dahingehend, dass er dem Morden ein Ende setzen möchte. Nachdem der Protagonist jedoch angeklagt und der Unterstützung einer Konterrevolution bezichtigt wurde, wird er zum Schluss ermordet. Arnold setzt die Darstellung von Dantons Sterben nicht nur an den Anfang, sondern auch an das Ende, wodurch eine spannungsvolle Rahmung generiert wird.

Herausragend ist die vollendete Professionalität der auf allen Ebenen überzeugenden Schauspieler, Stefan Herrmann, Leon Tölle und Barbara Wurster, welche im Dreiergespann die auf drei aufgesplitteten Persönlichkeitsanteile Dantons verkörpern und zugleich alle anderen Figuren spielen. Besondere Anerkennung verdient dabei deren makellose Synchronisation von Textanteilen. Nicht nur durch die Reduktion der Dramacharaktere auf drei wird Verdichtung erreicht. Meisterhaft ausgefeilt wird die Inszenierung durchkomponiert und bietet durch zahlreiche gestalterische Details reichlich Interpretationsfläche, tritt hochgeistig auf und zieht den Rezipienten dementsprechend in ihren Bann.

Zudem entscheidend an der speziellen Inszenierungsweise in „Dantons Tod“ ist der Einsatz von selbstreferenziellen Reflexionen, Ironie und Verfremdungseffekten, welche die Illusion brechen. Auf raffinierte Art und Weise wird an einer Stelle die Souffleuse zur aktiven Schauspielerin befördert, indem eine absurd-überzogene Textschwierigkeit und Begriffsstutzigkeit auf Seiten von Barbara Wurster vorgetäuscht wird. Dieses Mittel regt zum kritischen Hinterfragen an und verdeutlicht, dass es neben der Textebene auch eine darüber hinaus gehende Interpretationsebene gibt.

Am eigenen Leibe muss die Hauptfigur erfahren, dass die selbstgerechte Revolution ihre eigenen Kinder auffrisst, um den Zweck des Leitgedankens liberté, egalité, fraternité zu verwirklichen. „Du hast gut geschrien, Danton; hättest du dich etwas früher so um dein Leben gequält, es wäre jetzt anders“. Mit dieser Resonanz wird Danton, der naiv auf eine für ihn heilsame Wendung vertraut hat, konfrontiert. Wir jedoch können von der Simulation seines exemplarischen Daseins profitieren und den Kopf unserer bzw. unserer zukünftigen Generation noch wortwörtlich aus der Schlinge ziehen. Hauptsache, eine Haltung der indifferenten Verantwortungsdiffusion gewinnt nicht die Oberhand und dem Terror sowie Hass wird die Bühne überlassen. Anstatt sich zu früh zufrieden zu geben, sollte man wohl nach Höherem streben, denn „Fortschritt ist die Verwirklichung von Utopien“ (Oscar Wilde). Dass die Revolution im Inneren beginnt, dass wir, die gleichermaßen schlecht wie gut sind, die Welt verändern können, bestätigt Hannah Arendt: „Alles Handeln, alles Agieren in dem ursprünglichen Sinne von etwas in Bewegung setzen, setzt die Vorstellung, ja die Existenz von Anfängen heraus“.

Diese Pointe nehme ich zumindest aus der Premiere am Freitagabend, welche mich immens bewegt hat, mit. Die ganzheitliche Einwirkung auf uns, das Publikum, demonstrierten aber nicht nur die Standing Ovations im großen Saal, sondern auch die Tränen in den Augen meines Sitznachbarn.

Bildnachweis: 
Birgit Hupfeld

Ich bin doch keine Maschine - Rezension von „Nachspiel: Dritte Halbzeit“

Ich bin doch keine Maschine - Rezension von „Nachspiel: Dritte Halbzeit“

26. Januar 2023Lisa Gromer

Als ob die auratische Präsenz der starren Köpfe lebendige Gestalt annehmen würde. Von diesem Gefühl wurde man beim Betreten des unterirdischen Gewölbes im ETA Hoffmann Theater überströmt. Durch das Beisammensein mit Büsten und Skulpturen mythologischer Wesen und antiker Helden wird die Sphäre von Würde und Erhabenheit komplettiert. Dabei kontrastiert das simple Setting auf kleiner Bühnenfläche gekonnt das dem Stück zugrunde liegende Thema des wahnhaften Beachtungsdranges und frenetischen Lobpreisens von Idealfiguren. Dennoch würde es dem Werk von Marvin Wittiber und Robert Milan Knorr gerecht werden, wortwörtlich mehr Raum zu erhalten.

Die von Requisiten durchstellte Bühne wird schnell in ein Fußballfeld umgewandelt, indem Robert Milan Knorr als der Protagonist im Monodrama einen Fußball um die Hindernisse dribbelt. In „Nachspiel: Dritte Halbzeit“ wird der immense Leistungsdruck professioneller SportlerInnen am exemplarischen Beispiel eines fiktiven erfolgreichen Fußballspielers aufgezeigt. Eindrücklich werden die psychologischen Folgen, vor allem auf das Selbstbild und die Identitätsfindung, durch Streben nach der Verkörperung vollkommener Perfektion beschrieben. Knorr, der selbst eine Vergangenheit als Leistungssportler im Zehnkampf hat, hatte hier die Möglichkeit, seine persönliche Erfahrung einzubinden.

„An einem Helden ist alles verzeihlich, nur nicht die Schwächen“, erkannte Jakob Boßhart, ein Schweizer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Exakt das ist auch der Anspruch an den Protagonisten. Zum Lebensmittelpunkt wird die Fußballkarriere deklariert, auf die alles untertänig bezogen wird. Der konditionierte Protagonist sucht seine Erfüllung, ja sogar seine Identität per se, in seinen Leistungsergebnissen, als ob dieser Einzelaspekt die Komplexität seines Charakters umfassend widerspiegeln würde.

Im Fortlauf des Stücks steigt die Skepsis hinsichtlich dieser Wertvorstellung sukzessive, die Hybris des anmaßenden Individuums wird mehr und mehr deutlich, sodass die expressive Inszenierung des Helden die Absurdität und Unnatürlichkeit herausstellt. Die andere Seite der Medaille wird dadurch aufgezeigt, dass der Protagonist nach jeglichen sich selbst übertreffenden Erfolgen die ernüchternde Nichtigkeit all dessen realisiert. Die restriktiven Lebensbedingungen hinsichtlich seiner Ernährung, sozialer Beziehungen - insbesondere Liebesbeziehungen - Freizeitgestaltung usw., welcher er primär für die Gunst, wenigstens Aufmerksamkeit, seines leistungsorientierten Vaters zu erspielen versuchte, vergebens. So wird das final zerbrochen-verkrampfte Ich vorgeführt.

Splitterfasernackt, enthüllt in all seiner Naturwüchsigkeit und Authentizität legt der Protagonist in der Dunkelheit die ‚Maske‘ ab und beendet, von Kopf bis Fuß schlammbeschmiert, „perfectly imperfect“ als Sterblicher das Stück. Mit einem resignativen Interpretationsansatz mag das mehrdeutige Ende jedoch auch als Anpassung an die ihn umgebenden statischen Figuren gesehen werden, womit er sich selbst in deren Reihen eingliedert und in Pose zu Stein erstarrt. Auf alle Fälle regt das Stück zum Nachdenken an und illustriert unter Einbeziehung von Intermedialität unterschiedlichster kultureller Bereiche, wie der Mythologie oder der Bibel, den anthropologisch konstanten Zusammenhang der Verherrlichung von Heldenfiguren in der Antike bis zur unmittelbaren Gegenwart. Schlüsselrolle übernimmt dabei das akustische Erzählen des Odysseus Mythos, da auch in „Nachspiel: Dritte Halbzeit“ die asymmetrische Vater-Sohn-Beziehung die Basis der Handlung darstellt. Die Intermedialität zeigt insgesamt nicht nur die Zeitlosigkeit des Themas auf, sondern markiert auch das vielfältige Spektrum an Anwendungsbeispielen.

Die zeitaktuelle Relevanz des Themas erscheint augenfällig, wenn wir uns den Stellenwert von Social Media, Bedeutung von Einzelpersonen aus Sport, Musik, Film etc. und die aufkeimende Sensibilität für Genderkategorien vor Augen rufen. Zudem deutet das Stück mehrmals latent kritisch auf die in diesem Business vermeintlich vorherrschende Unvereinbarkeit von Homosexualität und verabsolutierten Maskulinität hin.

Einem vorsichtigen Umgang mit Ruhm und Heldentum hin oder her, den tosenden Applaus haben sich die Beteiligten dennoch redlich verdient.

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Titelbild: pixabay/sunnivalode97, Foto: ETA Hoffmann Theater / Markus Kortschak

Kurz und Knackig: Die 33. Bamberger Kurzfilmtage

Kurz und Knackig: Die 33. Bamberger Kurzfilmtage

12. Januar 2023Lisa Gromer

Ab dem 23. Januar geht das älteste Kurzfilmfestival Bayerns in die nächste Runde - die 33. schon, um genau zu sein. Wie die Zeit verfliegt! Genauso verfliegen wird sie in der wortwörtlich kurzweiligen Vorstellung selbst.

Die selektierten Arbeiten mannigfaltigster Themen treffen aufgrund ihrer Verdichtung den Zahn unserer modernen Zeit mit ihrem akzelerierten Lebenstempo. Wer also nicht die Geduld für einen aufgerundet vierstündigen Herr der Ringe-Film aufweist, ist bei den Bamberger Kurzfilmtagen gut aufgehoben.

Was euch thematisch erwartet, ist eine Auswahl an Produktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, welche in zehn Wettbewerbsprogrammen zusammengefasst wurden. Gewohntermaßen können dabei die charmanten Bamberger Zentauren als Trophäen erworben werden. Von Spielfilmen bis Animationen, Kinderfilmen bis Dokumentationen wird dabei eine Vielzahl an Genres abgedeckt. Zusätzlich erweitert das diesjährige Spezialprogramm dieses Repertoire um Mockumentaries des analogen „On vous ment!“ Festivals in Lyon und weitere Ergebnisse aus dem größten Kino- und Filmarchivzentrum der Ukraine, dem „Dovzhenko Centre“. Bei wem nun der Besuch einer Veranstaltung mit dem routinierten Kneipenbesuch im Feierabend konkurriert, der sollte darüber informiert sein, dass anlässlich des Schnaps-Jubiläums auch berauschende Werke zum Thema Ekstase angeboten werden.

Als künstlerische Patin der Kurzfilmtage tritt Janna Ji Wonders, deutsch-amerikanische Filmregisseurin, auf, und steuert unter anderem ihren preisgekrönten Dokumentarfilm „Walchensee forever“ bei. Erwähnenswert ist zudem der Regionalfilmwettbewerb „Made in Oberfranken“, wo acht FilmemacherInnen ihre Sicht auf unsere Region illustrieren.

Für zehn Euro lässt sich ab dem 16. Januar im Vorverkauf ein Kinoticket für ein Erlebnis in Präsenz erwerben. Der Festivalonlinepass kostet 20 Euro.

Wo? Lichtspielkino (Untere Königsstraße 24), Odeon Kino (Luitpoldstraße 25), Kulturfabrik Bamberg (Ohmstraße 3), Stadtbücherei (Obere Königsstraße 4a), VHS (Tränkgasse 4), Festival Café (Luitpoldstraße 16)

Wann? Vom 23. Januar bis 29. Januar 2023 im Kino, vom 30. Januar bis 5. Februar online

Wie viel? Kino: 10 Euro, Onlinepass: 20 Euro; Vorverkauf ab 16. Januar

Was? Programmplan 2023 und weitere Infos unter: https://www.bamberger-kurzfilmtage.de/

Bildnachweis: 
Marian Lenhard, Bamberger Kurzfilmtage